Aktuelle Testergebnisse des ADAC

Die Besten aus 50 Sommerreifen

Zum Jubiläum „50 Jahre Reifentests“ hat der ADAC 50 verschiedene Typen der gängigsten Dimension 205/55 R16 geprüft. Neu dabei: Umweltkriterien machen 30 Prozent des Gesamturteils aus.

Die 50 Probanden für den ADAC-Sommerreifentest mussten ihre Eigenschaften auf einem Golf 8 als Testfahrzeug unter Beweis stellen. Bilder: ADAC

Anlässlich des 50. Geburtstags seiner Reifentests hat der ADAC eigenen Angaben zufolge so viele verschiedene Reifen wie noch nie getestet. 50 Typen der Größe 205/55 R16 haben die Experten analysiert.

Dafür wurde die Testmethodik an moderne Anforderungen angepasst. So kommt erstmals eine Zwei-Säulen-Bewertung zum Tragen, die die Fahrsicherheit zu 70 Prozent für das Gesamtergebnis berücksichtigt und die Umweltbilanz zu 30 Prozent. „Heute muss ein Reifen nicht nur Fahrsicherheit bieten, sondern sollte auch nachhaltig und umweltschonend sein“, so die Begründung des ADAC.

Keiner ist sehr gut

Beim Blick auf die Gesamtnoten fällt auf, dass kein Kandidat mit „sehr gut“ abgeschnitten hat. Zudem, dass die Ergebnisse sehr auseinanderklaffen. Nur zehn der getesteten Reifen kommen auf ein „gut“ und 21 Probanden auf ein „befriedigend“. Für zwölf steht die Note „ausreichend“ und für sieben ein „mangelhaft“ im Testbericht.

Spitzenreiter unter den „Guten“ sind der Goodyear Efficient Grip Performance 2 und der Continental PremiumContact 6. Negativbeispiel für eine mangelhafte Performance sind die beiden Schlusslichter Premiorri Solazo und DoubleCoin DC99.

Testkriterien und Fazit

Die Einzelwertungen (siehe Grafiken) spiegeln aufgrund der neuen Testmethodik nicht nur Werte in den bekannten Kategorien Laufleistung, Kraftstoffverbrauch oder Geräusch wider, sondern auch zu Reifenabrieb, Gewicht und ressourcenschonender Produktion. Dazu gehört die Bewertung des Lebenszyklus eines Reifens von der Produktion bis zum Recycling.

 

Die Einzelwertungen von gut bis mangelhaft

 

Dennoch bleibt natürlich die Fahrsicherheit das Hauptkriterium. Hier hat der ADAC allerdings besorgniserregende Unterschiede festgestellt: Während der Continental Premium Contact 6 als sicherster Reifen im Test auf nassem Asphalt bereits nach 34 Metern Bremsweg zum Stehen kommt (aus 80 km/h), benötigt der Reifen der asiatischen Marke DoubleCoin unter gleichen Bedingungen rund 59 Meter Bremsweg. An der Stelle, an der das Fahrzeug mit dem Continental-Reifen bereits steht, ist man mit dem DoubleCoin noch mit über 50 km/h unterwegs.

Große Unterschiede auch bei der Umweltbilanz: Der Michelin e.Primacy setzt hier den Maßstab. Er bietet mit rund 71.500 km nicht nur die höchste prognostizierte Reichweite, sondern setzt mit seinem geringen Abrieb von 34,8 mg/km/t (Milligramm pro Kilometer pro Tonne Fahrzeuggewicht) die Bestmarke im Feld.

Demgegenüber stehen die Reifen von Zeetex und Avon. Während der Zeetex mit 23.100 km die geringste prognostizierte Laufleistung im Test liefert, weist der Avon mit 126 mg/km/t den höchsten Abrieb auf. Er erzeugt also unter denselben Fahrbedingungen mehr als viermal so viel Reifenabrieb wie der Michelin.

Dass der Michelin e.Primacy dennoch nicht über das Gesamturteil „ausreichend“ hinauskommt, liegt an seinen Schwächen in der Fahrsicherheit. Hier wird deutlich, dass der Zielkonflikt zwischen Umwelteigenschaften und Fahrsicherheit nach wie vor nicht vollständig aufgelöst werden kann. Allerdings sind manche auf gutem Weg, wie der Testsieger: Der Goodyear Efficient Grip Performance 2 zeigt in allen Disziplinen gute Fahrsicherheitseigenschaften und überzeugt gleichzeitig in der Umweltbilanz.

Der zweitplatzierte Continental PremiumContact 6 setzt dagegen Maßstäbe im Bereich der Fahrsicherheit, mit leichten Abstrichen in der Umweltbilanz.

Weitere Informationen gibt es auf www.adac.de.

 

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