Die 60er – Zeit des politischen, gesellschaftlichen und technischen Wandels
Der rasante technische Fortschritt in diesen Jahren markierte großartige Highlights, etwa die Mondlandung. Entsprechend groß war die Technikbegeisterung und -gläubigkeit. Im Fahrzeugsektor kamen erste Überlegungen auf, die Brennstoffzelle für ein alternatives Antriebskonzept zu nutzen. Konkret kamen Klimaanlagen und Bremsscheiben in immer mehr Autos zum Einsatz. Zudem wurde vermehrt über Abgasreinigung nachgedacht. Damals gab es dafür noch in keinem Land Vorschriften – außer in Kalifornien. In den Werkstätten hielten parallel dazu immer mehr moderne Technologien Einzug, beispielsweise Motortester. Der KRAFTHAND-Titel wurde farbig und der Verlag zog in ein neues Gebäude ein.
Energiequelle der Zukunft? Eine Frage, die sich durch jedes Jahrzehnt zieht. Nachdem in den 40ern erneut – nach den allerersten Anfängen um die Jahrhundertwende – über das E-Mobil als Alternative nachgedacht wurde, geht es in den 60er Jahren auch schon um die Brennstoffzelle. KRAFTHAND informiert über die moderne Technologie.
Längst verbreitet ist damals in Amerika die Klimaanlage im Fahrzeug. In Europa muss die Funktion erst erläutert werden. Bis zum flächendeckenden Durchbruch hierzulande sollte es aber noch lange dauern. Vorboten der Fahrzeugelektronik, Halbleiter und Transistoren ziehen in verschiedene Komponenten ein und machen Teile wie die Lima kompakter oder ersetzen den externen Regler. Bei den Motortestern dominieren Bosch und Sun. Während Bosch heute im Diagnosebereich immer noch zu den führenden Anbietern gehört, hat Sun den Anschluss verpasst.
Die Vorzüge moderner Technik
Weitere Themen von damals, die heute nichts an Aktualität verloren haben: längere Wartungsintervalle, die den Werkstätten die Arbeit nehmen, und die Bremsenprüfstands-Richtlinie. 1968 beginnen die Werkstätten im Rahmen des § 29 StVZO – dem Vorläufer der ASU und der heutigen AU –, den CO-Anteil im Abgas zu messen.
Im Karosseriebau entdeckt man verzinktes Blech gegen Rostprobleme, denkt jedoch noch nicht daran, wie Audi Jahrzehnte später, ganze Karosseriebereiche vollzuverzinken. Autobauer werben mit ungewöhnlichen Motiven. So macht Renault mit einem Suppenhuhn im Topf Appetit auf seine luftgefederte Dauphine.
Was war los in den 60ern?
Die Teilung Deutschlands findet 1961 ihren Höhepunkt im Bau der Berliner Mauer. Im gleichen Jahr berichtet erstmals die Sportschau über das aktuelle Sportgeschehen. Im Sommer 1962 beantragen zwei Augsburger Unternehmer das Patent für die erste selbsttätige Autowaschanlage. Im folgenden Jahr schockt die Ermordung des US-Präsidenten John F. Kennedy die Welt. 1964 werden die ersten Ford Mustangs produziert und die Rolling Stones veröffentlichen ihre erste Langspielplatte. Zwei Jahre später stellt Alfa Romeo seinen Spider vor und die Beatles haben ihren letzten gemeinsamen Auftritt in San Francisco. 1967 verpflanzt Christiaan Barnard zum ersten Mal erfolgreich ein menschliches Herz. 1969 betritt Neil Armstrong den Mond und das Woodstock-Festival markiert den Höhepunkt der Hippiebewegung.
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