Die 2000er – Bankenkrise und soziale Medien
Die Jahre nach der Jahrtausendwende stehen eindeutig im Zeichen des Internets. Vieles ändert sich damit auch für den Werkstattbetrieb und den Autoverkauf. So fängt die Branche an, (gebrauchte) Autos im Internet anzubieten und Ersatzteile online zu bestellen. Der Trend zu immer mehr Elektronik und Digitalisierung ist zudem eine Zäsur für Automobilindustrie und Kfz-Branche. Folgerichtig wird ab 2003 nicht mehr zum Kfz-Mechaniker, sondern zum Kfz-Mechatroniker ausgebildet. Und um die steigende Zahl an Elektronikproblemen Herr zu werden, arbeiten seit spätestens Anfang der 2000er immer mehr Werkstätten mit Diagnosetestern. Ab 2010 nehmen neben der Elektronik auch die Fahrerassistenzsysteme in Autos zu. Sie sollen den Weg zum autonomen Fahren bahnen und müssen im Werkstattalltag ebenso beherrscht werden wie E-Mobile und Hybridfahrzeuge, bei denen Toyota mit der Einführung des Prius im Jahr 2002 eine Vorreiterrolle übernimmt.
Von 2000 bis heute gab es wahrscheinlich mehr automobiltechnische Entwicklungen, die Kfz-Profis vor neue Herausforderungen stellten, als in den über 100 Jahren zwischen 1886 bis 1999. Das gilt sowohl für die Kfz-Technik als auch für die Werkstattausrüstung: Mechaniker bekommen es mit immer komplizierteren Einspritzanlagen, aufwendigeren Abgasnachbehandlungssystemen, komplexeren Licht- und einer wachsenden Anzahl von Fahrerassistenzsystemen zu tun – ganz zu schweigen von den alternativen E-Antrieben. Damit braucht es Hochvoltschulungen sowie Know-how zu verstopften Dieselpartikelfiltern oder zur Kalibrierung von Radarsensoren und Kamerasystemen.
Geprägt sind die 2000er auch vom Kältemittelstreit, in dessen Folge Werkstätten neue Klimaservicestationen benötigen. Aktuell bewegt die unsägliche Diskussion um den HU-Scheinwerfer-Prüfplatz die Gemüter. Daran zeigt sich exemplarisch, dass Werkstattinhaber nicht nur immer mehr in Ausrüstung investieren müssen, sondern dass sie im Vorfeld auch immer mehr Informationen benötigen, um die richtige Entscheidung treffen zu können.
Auf die Zukunft einstellen
Weitere Herausforderungen sind Internet und Digitalisierung. Stichworte sind Internet-Ersatzteilhandel und von Kunden mitgebrachte Teile, Werkstattportale, Vernetzung der Arbeitsplätze in Werkstatt und Büro oder eine Kundenkommunikation über WhatsApp und Facebook. Das alles birgt Risiken und Chancen, auf die es sich einzustellen gilt, etwa wie auf die Fahrzeuge der Zukunft, die es ab Seite 56 zu sehen gibt.
Was war los in den 2000ern?
2001 erschüttern die Anschläge auf das New Yorker World Trade Center die Welt. Über 3.000 Menschen kommen dabei ums Lebens. Ein Jahr später wird in zwölf EU-Staaten die Euro-Währung eingeführt. Im Sommer kommt es zur Jahrhundertflut an der Elbe. 2003 geht Facebook an den Start; mittlerweile gibt es dort weltweit 2 Milliarden aktive Nutzer. In 2005 wird Deutschland Papst. Josef Ratzinger gibt sich den Namen Papst Benedikt XVI. Im gleichen Jahr wird Angela Merkel deutsche Bundeskanzlerin. Im Jahr darauf feiern die Deutschen ihre Nationalmannschaft für ihren Weltmeistertitel. 2011 erleidet die Weltgemeinschaft einen weiteren Schock: In Japan kommt es im Kernkraftwerk Fukushima I zu einer folgenschweren Unfallserie. Im September 2014 öffnet Angela Merkel die deutsche Grenze für tausende Flüchtlinge aus Syrien. Und Deutschland wird erneut Fußballweltmeister. Zwei Jahre später stimmen 52 % der Briten für einen EU-Austritt. Im November 2016 wählen die Amerikaner Donald Trump zum 45. Präsidenten der USA.
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