Die 14. Silvretta Classic Rallye Montafon startet am 7. Juli 2011

Am 7. Juli ab 12.01 Uhr senkt sich im Vorarlberger Partenen die Startflagge: Die Fahrzeuge des Autocorsos aus 160 Oldtimern setzen sich dann im 30-Sekunden-Takt in Bewegung und begeben sich zur ersten Etappe auf die Silvretta-Hochalpenstraße.

Das Organisationsteam der Klassik Rallyes musste aus rund 300 eingegangenen Bewerbungen seine Wahl treffen. Dabei war wie jedes Jahr die größtmögliche Marken- und Modellvielfalt das oberste Kriterium für den Auswahlprozess. Eine hochklassige Auswahl an seltenen und schönen Fahrzeugen sowie prominenten Lenkern ist das Resultat.

Mit der Startnummer 1 geht eine absolute Rarität an den Start: Der Duesenberg A Tourer ist eine amerikanische Luxuslimousine aus dem Jahr 1923 mit einem 8-Zylinder-Reihenmotor, der bei 4,3 Litern Hubraum 88 PS leistet. Das schwarz-cremefarbene Cabrio stammt aus der Sammlung Steim Schramberg und wird von Hannes Steim gelenkt. Mit der Startnummer 3 schießt ein Lancia Lambda Torpedo (1927) auf die Strecke, auf den als fünfter Wagen im Feld einer der seltenen Mercedes-Benz SSK (1928) folgt, der von Michael Bock, Chef von Mercedes-Benz Classic, gefahren wird. Der Deutsche Rallyemeister von 2010, Peter Göbel, wird in einem Brezelkäfer von 1951 unterwegs sein.
Wenig PS, aber viel Charisma bietet der Panhard 750 Sport Spider mit der Startnummer 27. Der schnittige Wagen aus dem Jahr 1954 wird von einem 2-Zylinder-Boxermotor mit 50 PS angetrieben, der aufgrund der Leichtbauweise nur knapp 400 kg Leergewicht bewegen muss.

Ebenfalls aus Italien stammt die zivile Straßenversion des Ferrari 212 Inter von 1953. Für die Startnummer 38, einen Byers SR 100, musste man Mitte der Fünfziger-Jahre keine 600 US-Dollar hinlegen: Man kaufte von Jim Byers die im italienisch-amerikanischen Design gehaltene Roadster-Karosserie als Kit und setzte sie auf ein Chassis. Exakt zehn Minuten nach dem SR 100 begibt sich die österreichische Rennlegende Dieter Quester in einem BMW 507 aus dem Jahr 1959 auf die Strecke. Drei Jahre älter ist der VW-Bus der Baureihe T1, Modell Samba, der von Starkoch Johann Lafer für das Team VW-Nutzfahrzeuge Classic pilotiert wird.

Das Team Volkswagen Classic wird besonders durch Dr. Ulrich Hackenberg, Entwicklungsvorstand bei VW, und Hans-Joachim Stuck, Rennlegende seit mehr als vier Jahrzehnten, geprägt. „Strietzel“ Stuck beendete am Wochenende 25./26. Juni nach 43 Jahren seine Rennkarriere, lässt es sich aber nicht nehmen, die Silvretta Classic auf einem Porsche 914/4 von 1973 mitzufahren. Das Team Jaguar Classic wartet mit drei verschiedenen E-Types auf, wobei der älteste Jaguar aus dem Jahr 1961 mit der Startnummer 82 von Schauspieler Jürgen Vogel gelenkt wird. Bemerkenswert sind auch das Maserati 3500 GT Vignale Spyder Cabrio von 1961 und der ein Jahr später entstandene Vega HK II der französischen Edelschmiede Facel. Für das Team Opel Classic ist Rallye-Weltmeister Christian Geistdörfer mit Startnummer 93 in einem 1965er Opel Rekord A unterwegs, gefolgt von Kabarettist Urban Priol auf einem Fiat 125S mit der Nummer 106. Ein immer gern gesehenes Fahrzeug ist der Land Rover (1959) mit der Startnummer 137, der bei der Feuerwehr im Montafon im Einsatz war.

Neben vielen Autodesignern bei der diesjährigen Silvretta Classic gibt sich Stefan Sielaff, Chefdesigner von Audi, standesgemäß in einem Audi 100 Coupé S (1973) die Ehre. Bekannte Rennlegenden wie Klaus Niedzwiedz, Klaus Ludwig, Dieter Glemser und Rallye-Weltmeisterin Isolde Holderied sind ebenfalls mit von der Partie.

Bei der E-Silvretta, die zeitgleich zur Silvretta Classic mit einem verkürzten Streckenverlauf stattfindet, steigen Dr. Ludwig Summer, Vorstandsvorsitzender der illwerke, und Michael Dick, Entwicklungsvorstand von Audi, ins Cockpit ihrer lautlosen Gefährte. Ein spektakuläres Mobilitätskonzept bietet die Schweizer Firma Peraves, die mit ihrem eTracer antreten wird. Das futuristische Zweirad ist derzeit das energieeffizienteste Hochleistungsfahrzeug der Welt. Ebenfalls aus der Schweiz kommt der Lampo 3 von Protoscar, der inzwischen die Serienreife als erster Schweizer Elektrosportwagen erlangt hat. Einer der kundigsten E-Autofahrer bei der Rallye ist Freiherr Hansjörg von Gemmingen, der mit seinem Tesla Roadster seit Oktober 2009 über 100.000 Kilometer zurückgelegt hat. Neben Opel mit dem Modell Ampera, das schon an der Paul Pietsch Classic in diesem Jahr teilnahm, beteiligt sich Audi mit dem neuen Q5 an der E-Silvretta. Das Fahrzeug mit Brennstoffzelle wird gesteuert vom 3-fachen Le Mans-Sieger Marco