Detektor erkennt Nässe auf der Fahrbahn

Der SHAKE-Sensor detektiert über ein piezoelektrisches Element Vibrationen und Luftschall von aufgewirbelten Wassertropfen und ermittelt daraus den Nässegrad zwischen Reifen und Straße. Bild: Hella

Dieser Beitrag ist Teil des Spezials: TechnologieAward 2020.

Hella nimmt mit dem SHAKE-Sensor am diesjährigen KRAFTHAND-Technologie-Award teil. Neben den Produkteigenschaften gibt es dazu ein Statement von Jens Hunecke, Geschäftsleitung Elektronikbereich Hella.

Eigenschaften: Mit Hilfe des SHAKE-Sensors (SHAKE steht für Structural Health and Knock Emission) lässt sich deutliche Nässe auf der Fahrbahn erkennen. Die Technologie ergänzt bestehende Assistenz- und Sicherheitssysteme im neuen Porsche 911 und unterstützt damit den Porsche-WET-Mode. Platziert in den vorderen Radhausschalen, detektiert der Sensor über ein piezoelektrisches Element Vibrationen und Luftschall von aufgewirbelten Wassertropfen und ermittelt daraus den Nässegrad zwischen Reifen und Straße.

Nutzwert: Die Nässedetektion bietet die Möglichkeit, Fahrsysteme vorbeugend auf ein stabileres Fahrverhalten zu regeln. Erkennt das System – serienmäßig im neuen Porsche 911 verbaut – eine nasse Fahrbahn, wird das Ansprechverhalten von Porsche Stability Management und Porsche Traction Management vorkonditioniert. Zudem erhält der Fahrer eine Warnung und die Empfehlung, in den WET-Modus zu wechseln. Dann passen sich verschiedene Systeme, etwa das Ansprechverhalten des Antriebs, an, um eine größtmögliche Fahrstabilität zu gewährleisten.

Statementt Hella

Jens Hunecke, Geschäftsleitung Elektronikbereich Hella

Fahrbahnnässe wird von Autofahrern häufig unterschätzt. Viele Unfälle entstehen, wenn die Reifen durch große Nässe den Kontakt zur Fahrbahn und somit ihre Traktion verlieren. Um dies zuverlässig zu verhindern, müssen Fahrer rechtzeitig für den Straßenzustand sensibilisiert werden, um ihr Fahrverhalten anpassen zu können. Unsere SHAKE-Technologie ergänzt bestehende Assistenz- und Sicherheitssysteme, da sie dem Fahrzeug ermöglicht, seine Umgebung nicht nur zu „sehen“, sondern auch zu „fühlen“ und deckt somit den unsichtbaren Bereich zwischen allen Fahrerassistenzsystemen in unmittelbarer Umgebung des Fahrzeugs ab. Der große Vorteil der Technologie ist, dass der Fahrer gewarnt wird, bevor eine kritische Fahrsituation eintritt.

Daneben hat der Nässesensor Potenzial für autonomes Fahren. Denn um die Haftreibung und damit auch den Bremsweg bestimmen zu können, sind exakte Angaben über die Straßenverhältnisse entscheidend. Genau diese kann der SHAKE-Sensor zuverlässig ermitteln.