Batterie, Brennstoffzellen oder synthetische Kraftstoffe – wie der Automotor der Zukunft laufen soll, ist noch lange nicht geklärt. Zahlreiche Debatten um künftige Antriebsarten kann man tag täglich in den Zeitungen lesen oder im TV verfolgen. Letztlich wird der Kunde es entscheiden – so war das schon immer. Hier stellt sich für mich grundsätzlich die Frage: Ist die Elektromobilität nur ein momentaner Hype oder ist sie eine echte Chance, unsere Umwelt effektiv zu entlasten?
Als Schlüsselereignis zählt die 1990 festgestellte hohe Luftverschmutzung im US-Bundesstaat Kalifornien, aus der das Zero-Emission-Vehicle-(ZEV)-Programm hervorging. Nach dem damaligen Stand der Technik kamen dafür nur batteriebetriebene Fahrzeuge in Frage. Ford und GM investierten in Forschung und Entwicklung von E-Fahrzeugen. Der Plan zeigte Wirkung: GM präsentierte 1996 ein in Serie gefertigtes E-Auto mit einer Reichweite von bis zu 100 km.
Deutschland startete 1992 auf der Insel Rügen den bis dahin weltweit größten Feldversuch der Elektromobilität. Doch Mitte der 1990er verlor das Thema an Relevanz. Unübersehbar war die ablehnende Haltung der deutschen Politik aufgrund ökologischer Bedenken. Erst 2008 durch die große Ölkrise und anschließende Finanzkrise nahm die Elektromobilität wieder richtig an Fahrt auf.
Die deutschen Autobauer müssen und werden in den kommenden Jahren weiter auf den Verkauf von Elektroautos setzen. Nur so können sie die hohen Strafzahlungen wegen Verletzung der EU-Klima ziele vermeiden. Honda sowie Toyota haben hierzu kürzlich ihre E-Strategie veröffentlicht und Volvo will sogar bis Mitte des nächsten Jahrzehnts alle seine Fahrzeuge elektrifizieren.
Auf dem Genfer Autosalon (unsere Berichterstattung) war die große Elektrifizierung deutlich zu sehen. Die Automobilbauer stellten dort nicht nur viele neue Hybridmodelle sondern auch seriennahe E-Auto-Studien vor, die teilweise bereits Ende dieses Jahres oder spätestens 2020 auf den Markt kommen sollen. Ob der Kunde sie dann auch kauft, bleibt offen. Darüber gehen für mich bezüglich Reichweite und Anschaffungspreis die Erwartungen aber weit auseinander. Allerdings drängt die Zeit, denn 2021 gibt es aus Brüssel härtere Regeln.