Der Sicherste ist laut und teuer
Der Gesamtsieger des aktuellen GTÜ-Sommerreifentests von zehn Kompaktreifen der Dimension 225/45 R 17 ist klar der Continental PremiumContact 7. Er überzeugt in allen Disziplinen, wenn auch zwei Makel die Gesamtbilanz trüben. Drei weitere Modelle erhalten eine Empfehlung, während ein anderes komplett durchfällt und zwei aus Sicherheitsgründen nur bedingt überzeugen.
Fahrzeuge in der Kompaktklasse sind seit Jahren beliebt und überzeugen sowohl in Optik als auch im Platzangebot. Solche Alleskönner sollten auch die aufgezogenen (Sommer-)Reifen sein, um bei beständiger Beanspruchung das Maximum an Bremsleistung, Fahrkomfort und Sicherheit zu bieten, sowohl auf trockener und nasser Fahrbahn.
Premium vs. Lowbudget
Vor diesem Hintergrund hat ein Testteam der GTÜ, des Auto-, Motor- und Radfahrerbunds Österreich ARBÖ sowie des ACE Auto Club Europa zehn Sommerreifen der Dimension 225/45 R 17 von Premiumherstellern wie Continental oder Michelin, aber auch preisgünstigere Produkte wie von Austone oder Milestone unter die Lupe genommen. Im Fokus standen nicht nur die Verkehrssicherheit, sondern auch Vorbeifahrgeräusche und der Rollwiderstand. Die Tests wurden auf dem Triwo-Testcenter südwestlich von Frankfurt am Main durchgeführt. Fahrzeuge waren ein Opel Astra Sportstourer für die Objektivtests und ein Volkswagen Golf VII Variant für die Subjektivtests.
Wie sich die Kandidaten bei den objektiven und subjektiven Bewertungen im Detail geschlagen haben, spiegeln die folgenden Ausführungen aus dem offiziellen Testbericht wider.
Bremstest auf trockener Fahrbahn
In diesem Szenario mit einer Bremsung aus Tempo 100 km/h bis zum Stillstand zeigen die Reifen eine deutliche Spreizung. Während der Reifen von Continental bereits nach 33,7 Metern zum Stehen kommt, gelingt das mit dem Austone-Reifen erst nach 38,2 Metern. Der Abstand von 4,5 Metern zwischen Spitzenreiter und Schlusslicht beträgt somit rund eine ganze Wagenlänge – das macht den Unterschied zwischen einem sicheren Halt bei einer Notbremsung und dem Aufprall auf ein ungewolltes Hindernis auf der Straße. Das Mittelfeld ist ziemlich ausgeglichen und unterscheidet sich zum Teil nur um wenige Zentimeter.
Nasse Fahrbahn
Beim (Voll-)Bremstest mit 80km/h auf nasser Fahrbahn ist der Continental PremiumContact 7 wieder der Klassenprimus und bleibt bereits nach 27,4 Metern stehen. Dahinter liegen die Werte eng beieinander. Einzig die beiden preisgünstigsten Modelle von Milestone und der Austone benötigen rund vier Meter mehr Bremsweg.
Handling
Noch eklatanter zeigen sich die Unterschiede im Handling-Parcours auf nasser Fahrbahn. Platz eins belegt hier allein der Continental mit gutem Grip und ausgewogenem Lenkverhalten. Gleich drei Reifen zählen zu den Verlierern dieser Kategorie: Austone, Milestone und Berlin. Das Urteil der Tester: „Sie fahren sich unsicher, übersteuern teils zu viel, sind vom Lenkverhalten unpräzise, mit deutlich weniger Grip, und man hat während des Beschleunigungsvorgangs mit erhöhtem Untersteuern zu kämpfen. Fazit: Diese Reifen können in einer Notsituation ein Sicherheitsrisiko für die Normalfahrer darstellen.“
Aquaplaning – das Ranking dreht sich
Beim Aquaplaning-Test dreht sich so manche Platzierung. Lag Maxxis beim Nassbremsen noch auf Platz zwei, rutscht der Pneu beim Aquaplaning in der Kurve auf den letzten Platz. Vredestein rückt vom Mittelfeld auf Platz eins und liegt mit deutlichem Abstand sogar vor dem Continental. Milestone, beim Bremsen immer auf dem vorletzten Platz, schafft es hier ins Mittelfeld.
Fazit
Gesamtsieger ist klar der Continental. Er überzeugt in allen Disziplinen der Verkehrssicherheit und bietet im Testfeld die größte Sicherheit. Allerdings hat auch dieser Premiumreifen zwei Makel: Er ist von allen Reifen der lauteste und teuerste. Empfehlenswert sind den Angaben zufolge auch die Reifen von Vredestein, Michelin und Pirelli. Nur bedingt empfehlenswert sind Milestone und Berlin, weil sie beim Bremsen und Nasshandling zum Sicherheitsrisiko werden können. Durchgefallen und damit nicht empfehlenswert ist Austone.
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