Den Ablauf einer Potenzialausgleichsmessung zu verstehen, ist relativ einfach. Deshalb sind Fragen wie: Wozu braucht es überhaupt einen Potenzialausgleich an HV-Systemen und was passiert, wenn dieser versagt, viel spannender.
Die Potenzialausgleichsmessung ist wie die Isolationsmessung kein Hexenwerk. Im Grunde handelt es sich dabei um eine Durchgangsprüfung oder fachgerecht ausgedrückt, um eine Widerstandsmessung. Allerdings sollte hier im Gegensatz zur Isolationsprüfung möglichst kein Widerstand messbar sein. Um zu verstehen, warum es diese Prüfung gibt und weshalb sie zumindest für Kfz-Profis, die sich auf die Wartung und Reparatur von Hochvoltanlagen spezialisieren, wichtig werden könnte, muss man wissen, welche Aufgabe dem Potenzialausgleich zukommt.
Einerseits ist der Potenzialausgleich für die tadellose Funktion des Isolationswächters notwendig. Andererseits dient er im Fall des Falles der Sicherheit. Sollte es etwa aufgrund einer Isolationsstörung und dem Versagen der für diesen Fall vorgesehenen automatischen Abschaltung des HV-Systems zu einer elektrischen Gefährdung kommen, minimiert der Potenzialausgleich diese. Möglich ist das theoretisch dann, wenn der Isolationswächter eine fehlerhafte Isolation nicht erkennt – aus welchen Grün den auch immer.
Sichergestellt wird der Potenzialausgleich durch Potenzialausgleichskabel und/oder eine Potenzialausgleichsschiene. Ist das metallische Gehäuse eines HV-Bauteils direkt an einen Massepunkt der Karosserie verschraubt, so wäre auch auf diese Weise ein Potenzialausgleich gegeben. In der Regel kommen jedoch Kabel als Verbindung zum Einsatz, wie im Bild links zu sehen.
Kurz ausgedrückt: Der Potenzialausgleich wird zum einen durch eine Verbindung der (metallischen und nicht unter Spannung stehenden) Gehäuse der HV-Komponenten zur Karosserie sichergestellt. Zum anderen sind die Gehäuse der verschiedenen HV-Komponenten (z. B. über die Karosserie/Potenzialausgleichsschiene) miteinander verbunden.
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