Über 5.000 Aussteller zeigten in Frankfurt auf mehr als 310.000 m² ihre Highlights für den Kfz-Bereich. Der weltweit größte Branchentreff lockte auch zur 25. Auflage beachtliche Mengen an heimischem und internationalem Fachpublikum an. Der Veranstalter berichtet von 136.000 Fachbesuchern aus 181 Ländern. Die Redakteure der KRAFTHAND waren ebenfalls vor Ort, um sich über neue Ersatzteile und interessante Dienstleistungen zu informieren. Hier eine Auswahl.
Die Automechanika ist weiterhin die wichtigste Messe für den Aftermarket weltweit,“ fasste Manfred Baden, Vorsitzender des Bereichsvorstands Automotive Aftermarket bei Bosch, seine Erfahrungen nach Ausstellungsende zusammen.
Frank Beaujean, Präsident des Bundesverbands der Hersteller und Importeure von Automobil-Service Ausrüstungen e.V. (ASA), lobte die Qualität der Besucher. Sie seien gut vorbereitet nach Frankfurt gekommen und hätten fundierte und zielorientierte Gespräche mit den ASA-Mitgliedern geführt.
Beachtlich fand er auch die große Anzahl an Entscheidern. Und ein Werkstattinhaber zog folgendes Fazit seines Messebesuchs: Die Automechanika bietet mir die Möglichkeit, auf Fachleute zu treffen, die tieferes Wissen haben als die Verkäufer.“
Ein zentrales Thema der Frankfurter Leistungsschau war der Megatrend Digitalisierung – sowohl bei der Fahrzeugtechnik als auch in Werkstätten und Autohäusern: vom eCall über Remote Control, Smart Battery, cloudbasierte Expertensysteme, neue IT- Systeme und -Komponenten bis zu Virtual Reality.
Ein weiterer Schwerpunkt war das Thema saubere Fahrzeuge. Hier wurden etwa Produkte zur Abgasmessung und -prüfung ebenso gezeigt wie neue Injektionstechniken für direkteinspritzende Ottomotoren oder innovative Produkte für die Elektromobilität.
Continental: Bei dem Zulieferer konnten sich Kfz-Profis zu den zahlreichen in jüngerer Vergangenheit hinzugekommen Produktsegmente informieren, welche die bisherigen klassischen Felder Riementrieb, Bremse und Reifen ergänzen. So bietet Continental jetzt auch Batterien, Wischerblätter und Öl-, Luft- sowie Kraftstofffilter an. Zudem wurde erstmals ein Konzept für ein eigenes Bonusprogramm für Werkstätten vorgestellt. In dem Projekt mit dem Arbeitstitel More Continental belohnt das Technologieunternehmen die Treue der Kunden und fördert gleichzeitig den Wissensaufbau in den Betrieben. Denn gesammelte Punkte können für Sachprämien, aber insbesondere auch für Trainings eingelöst werden. Voraussichtlich geht dieses Prämienprogramm 2019 an den Start.
Delphi: Den Namen dieses Zulieferers verbinden viele Kfz-Profis mit einem weißen Schriftzug auf rotem Grund. Ganz anders präsentiert sich jetzt die modernisierte Aftermarket-Verpackung, die ein wichtiger Eckpfeiler des Markenumstellungsprogramms des Unternehmens ist. Die Verpackung spiegelt das veränderte Firmendesign mit neuem Logo. Ziel dieses Rebrandings ist ein einheitlicher Auftritt der Geschäftsbereiche OE und Aftermarket. Das neue Verpackungsdesign soll aber auch einen Nutzwert bieten, indem es widerstandsfähiger ist und den Inhalt besser schützt. Darüber hinaus bieten die Etiketten reparaturrelevante Informationen für die Identifizierung des Bauteils. Alle Etiketten auf den bestehenden und neuen Verpackungen umfassen neben dem Logo von Delphi Technologies zudem das rote Oval, um eine nahtlose Umstellung sicherzustellen.
Mann+Hummel: Neben dem Flexline- Luftfilter mit seinen maßgeschneiderten Luftfilterformen stellte Mann+Hummel die Weiterentwicklung des FreciousPlus Innenraumfilters vor. Er soll nun auch Ammoniakrückstände aus der Luft filtern können. Ein neu entwickelter Brems staub-Partikelfilter, der die beim Bremsen entstehenden Feinstaubpartikel erheblich reduziert und in allen Antriebsarten zum Einsatz kommen kann, war ebenso zu sehen. Das Filtersystem fängt den Abrieb direkt an der Bremse auf. Der Filter besteht aus einem robusten Gehäuse, das direkt am Bremssattel ansetzt und die beim Bremsvorgang entstehenden Partikel in einem hitzefesten und metallischen Filtermedium speichert.
Jonson Controls: Der Batteriespezialist wies auf der Automechanika unter anderem darauf hin, dass heute bereits jedes dritte Fahrzeug mit einem Start-Stopp-System ausgerüstet sei. Da sich durch diese Entwicklung auch die Anforderungen an die Werkstätten verändert haben sollen, hat der Hersteller ein neues Servicekonzept vorgestellt. Es stellt laut Unternehmen alle erforderlichen Informationen für die ordnungsgemäße Wartung von Start-Stopp-Systemen bereit. Ein wichtiges Element ist dabei das erweiterte und verbesserte VARTA-Partner-Portal. Ein Onlinetool, das für praktisch alle Batterien detaillierte Einbauanweisungen bereitstellt und umfassende Informationen, wie den genauen Einbauort, die Dauer des Austauschs, die Position des OBD-Anschlusses und alles Wichtige zum Austauschprozess selbst bietet.
ZF-Aftermarket: Neben dem Flottenmanagementtool ZF Car Connect präsentierte die Aftermarket-Division von ZF einen digitalen Schraubendreher für freie Werkstätten. Genauer gesagt handelt es sich dabei um eine App mit dem Namen ZF-Smart-Service. Damit können freie Werkstätten auf unterschiedlichen mobilen Endgeräten Fahrzeugdiagnosen und grundlegende Wartungsarbeiten an Fahrzeugen durchführen. Die Kommunikation zwischen dem Smart-Service-Gerät und der Anwendung erfolgt über Bluetooth. Die App soll eine breite Palette an Fahrzeugen aus europäischen, nordamerikanischen und asiatischen Märkten abdecken und wird laut Unternehmen seit Längerem in Großbritannien getestet. Geplant ist, das Produkt anschließend in weiteren europäischen Ländern auf den Markt zu bringen.
Herth + Buss: Elparts und Jakoparts sind Marken, die vielen Kfz-Profis vertraut sind und über die das Standpersonal bei Herth + Buss Rede und Antwort stand. Kam die Sprache auf Neuheiten, dann ist hier das Stoßdämpferprogramm aus dem Sortiment Jakoparts zu nennen. Damit ergänzt das Unternehmen sein Programm für asiatische Fahrzeuge. Weiterhin ging es auf dem Stand um diverse Ersatzteile für die Fahrzeugelektronik und Reparatursätze für Wasserleitungen, Unterdruckschläuche, Steckerreparaturen etc.
Steigentech: Als neuer Lizenznehmer von Michelin stellte der Spezialist für Kautschuk in Frankfurt sein Programm an Steuerriemen, Nebenantriebsriemen, Umlenk- und Spannrollen für den europäischen Kfz-Ersatzteilmarkt vor. Nach Herstellerangaben werden die Riemen aus Hightech- Materialien gefertigt. Auf diese Weise soll der freie Teilemarkt mit Erstausrüstertechnologie versorgt werden: Die gummiverstärkte Mischung HNBR2 garantiere eine hohe Lebensdauer der Zahnriemenantriebe und den Betrieb unter erschwerten Bedingungen. Durch den Einsatz von EPDM1 im gesamten Sortiment an PK-Keilrippenriemen für Nebenantriebe entstehen den Angaben zufolge flexible Riemen, die leicht zu montieren sind und geräuscharm laufen. Das Sortiment ist ab sofort im TecDoc- Katalog verfügbar, wo die Teile unter der Rubrik Michelin Engine Parts zu finden sind.
Banner: Pünktlich zu Messebeginn präsentierte der Batteriehersteller aus Österreich sein erweitertes Sortiment, sowohl im Bereich der EFB-Technologie als auch bei konventionellen Starterbatterien. Zugeschnitten auf europäische Fahrzeuge gibt es nun drei weitere neue Banner-Running-Bull-EFB-Batterien. Dazu zählen die EFB 565 12 und die EFB 575 12, die vorrangig für Ford-Modelle mit Start- Stopp-Funktion (ECOnetic) konzipiert sind. Für zahlreiche weitere Start-Stopp-Modelle verschiedener anderer europäischer Fahrzeugbauer hat Banner die Running Bull EFB 580 11 im Programm. Mit den drei neuen Running-Bull-Asia-EFB-Batterien (EFB 538 15, EFB 555 15 und EFB 570 15) hat das Unternehmen zudem seine Produktreihe eigens für asiatische Fahrzeughersteller ausgebaut.
Meyle: Das in Hamburg ansässige Unternehmen ist für seine HD-Teile bekannt, die vom Original abweichen und bei denen Verbesserungen für eine längere Lebensdauer sorgen sollen. Das ist aber nicht alles: Auf der Automechanika war zu sehen, wie sich beispielsweise Querlenker (im Bild für BMW und Mini) im Gewicht optimieren lassen. Im Vergleich zum Originallenker aus Stahl (4,5 kg) wiegt der Nachbaulenker aus Aluminium 0,7 kg weniger. Der Prototyp ganz links im Bild ist ein Querlenker, der im 3D-Druck gefertigt wurde. Dieser wiegt nur 2,1 kg und zeigt, welches Potenzial in dieser Technologie steckt. Wobei auch klar ist: 3D wird die herkömmliche Massenfertigung nicht ersetzen, sondern ist ein Verfahren für besondere Anwendungen und eher geringe Stückzahlen.
Schaeffler: Auf seinem großflächigen Stand präsentierte das Unternehmen mit den Marken INA, LuK und FAG seine ganze Produktpalette, die bei Motorkomponenten für den Ventil- und Riementrieb anfängt und sich über den Antriebsstrang (z. B. Kupplungs- und Getriebereparatur) bis zum Fahrwerk (z. B. Radlager, Aufhängungsteile) fortsetzt. Um Kfz-Profis das Leben zu erleichtern, verfolgt Schaeffler die Philosophie, komplette Kits anzubieten, die alles Notwendige für die jeweilige Reparatur enthalten. Bei Radlagern zum Beispiel sind typspezifische Schrauben in der Packung. Bei den Getriebereparaturkits gehören Angaben zufolge neben den auszutauschenden Lagern auch die Teile dazu, die typischerweise bei den jeweiligen Getrieben kaputtgehen. Darüber hinaus konnten sich Besucher des Messestands davon überzeugen, wie der Zulieferer mit einem Know- how-Transfer in die Werkstätten (Trainings, technische Unterlagen und Videos) unabhängige Betriebe fit für die Zukunft machen möchte.
Autoreifenonline.de: In der neuen Halle 12 waren diverse Unternehmen vertreten, die in irgendeiner Form mit Rädern und Reifen zu tun haben. Am Stand von Autoreifenonline.de, der Onlineshop für Geschäftskunden des Online-Reifenhändlers Delticom, wurde das partnerschaftliche Handelsmodell für Reifenhändler und Kfz-Betriebe sowie die neuintegrierten Shopfeatures vorgestellt. Dazu zählt etwa der virtuelle Reifenberater, der die Verkaufsansicht von Autoreifenonline.de. ergänzt und es Werkstätten ermöglicht, ihre individuellen Aufschläge zu hinterlegen. Während die Shopfeatures dabei helfen, Zeit zu sparen und effektiver zu beraten, bietet das kostenfreie Servicepartnerkonzept die Möglichkeit, am wachsenden Internetgeschäft teilzuhaben: Bei jedem Reifenkauf in Delticoms Onlineshops wie ReifenDirekt.de werden registrierte Partner als Servicewerkstätten empfohlen, an die man die Sendung direkt liefern lassen kann.
KYB: Diese drei Buchstaben stehen für den bekannten japanischen Hersteller von Stoßdämpfern. Folglich waren am Stand des Unternehmens auch diverse Exemplare präsentiert. Außerdem konnten die Besucher erfahren, was die KYB Suspen sion Solutions App (kostenlos im App-Store und bei Google Play) bietet. Hier bekommen Kfz-Werkstätten noch mehr Hintergrundinfos zum Thema Stoßdämpfer und vor allem soll sie den Kfz-Profis helfen, ihren Kunden dieses Thema näherzubringen. Neben Videos und Tipps für Verkaufsargumente und technische Infos ermöglicht die App etwa auch, Reparaturberichte inklusive Vorher-nachher-Fotos zu speichern und zu versenden. Zudem enthält die App Reparaturzeiten, Ersatzteilinformationen und Montageanleitungen.
NSK: Mit der ProKit-Serie hat der Hersteller sein Sortiment an Ersatz-Radlagern für den freien Teilemarkt erweitert. Wie NSK mitteilt, enthalten die Radlagersätze ausschließlich zu 100 Prozent Originallager und alle zum Austausch benötigten Anbauteile in Premiumqualität in einer Box. So soll ein schneller, sicherer und zuverlässiger Austausch gewährleistet sein. Werkstätten und Vertriebspartner finden weitere Informationen über die ProKit-Sortimentserweiterung im TecDoc-Onlinekatalog. Zum Download steht außerdem ein Produktinformationsdatenblatt auf der NSK-Website unter www.nsk-autoaftermarket.de zur Verfügung.
Mapco: Der Vollsortimenter präsentierte auf der Automechanika seine neu im Produktportfolio aufgenommenen Artikel und wies auf seinem Messestand darauf hin, mehr als 20.000 Produkte in OE-Qualität im Angebot zu haben. Das Unternehmen stellte dabei seine HPS-Qualität (High Performance-Standard) in den Vordergrund. Der Hersteller wies zudem darauf hin, dass das stetig wachsende Sortiment auch mehr als 2.500 Verschleißteile für Old- und Youngtimer beinhaltet ebenfalls in OE- und HPS-Qualität.
NGK/NTK: Die Japaner haben bekanntgegeben, ab sofort ein umfangreiches Sortiment an Drehzahl- und Positionssensoren in den Aftermarket zu bringen. Damit will sich das Unter nehmen, das bereits Lambdasonden, Abgastemperatursonden, Stickoxid (NOx)-Sonden, Luftmassenmesser, Ladedruck sensoren sowie Saugrohrdrucksensoren im Portfolio hat, als Komplettanbieter für Motorsensoren etablieren. Das vorgestellte neue Sensorsegment soll 88 Prozent des europäischen Automobilmarkts oder 270 Millionen Fahrzeuge abdecken. Die unter Extrembedingungen getesteten Sensoren (insbesondere mit Temperaturschocks von 25 °C bis + 135 °C) sind vollständig abgedichtet, um Leckagen und Korrosion zu vermeiden. Zu erwähnen ist noch der QR-Code auf der Verpackung, über den sich ein technisches Video auf dem Youtube-Kanal des Unternehmens aufrufen lässt.
Brembo: Zum Portfolio des italienischen Bremsenspezialisten zählen sowohl Reibbelagprodukte, wie beispielsweise Composite- und schwimmende Bremsscheiben, Sportscheiben (Brembo Max und Xtra), Bremsbeläge, Trommeln und Backen, als auch hydraulische Kompo nenten wie Bremszylinder, Schläuche und Hauptbremszylinder. Kürzlich wurden außerdem wiederaufbereitete Bremssättel und Brems flüssigkeit zum Sortiment der Aftermarket- Produkte hinzugefügt. Zudem sind die neuen Scheiben UV-beschichtet und sollen somit eine größere Widerstandsfähigkeit gegen Korrosion und hohe Temperaturen garantieren.
Orio: Werkstattinhaber, die sich über einen weiteren und/oder einen alternativen Lieferanten von Ersatzteilen informieren wollten, waren bei Orio an der richtigen Adresse. Das schwedische Unternehmen mit deutschem Ableger in Eschborn bei Frankfurt am Main bietet diverse namhafte Marken, die im Aftermarket vertreten sind. Im Unterschied zu den einschlägigen Teilegroßhändlern setzt das Unternehmen allerdings nicht auf Verkaufshäuser, sondern bietet eine zentrale telefonische Beratung und natürlich eine Onlineplattform, über die registrierte Werkstätten die benötigten Teile bestellen können. Ausgeliefert wird dann über Nacht bundesweit. Bestellungen, die bis 17 Uhr eingehen, sind im Normalfall früh gegen 7 Uhr am Folgetag beim Auftraggeber.
Im zweiten Teil unserer Messenachberichterstattung in Ausgabe 21/2018 berichten die KRAFTHAND-Redakteure über die Highlights aus dem Bereich Werkzeuge und Werkstattequipment.