DAT-Report: Fast zwei Drittel der Kunden bevorzugen ausführliche Dialogannahme

Bild: DAT

Die Deutsche Automobil Treuhand (DAT) hat heute in Berlin die Highlights aus DAT-Report 2017 vorgestellt. Das sind die wichtigsten Ergebnisse.

Einen großen Raum im DAT-Report nimmt traditionell der Autokauf ein. Welche Emotionen sind damit verbunden? Für 57 Prozent der Neuwagen- und 39 Prozent der Gebrauchtwagenkäufer macht der Autokauf Spaß und stellt ein Erlebnis dar. Lediglich für 8 Prozent ist der Neuwagenkauf ein notwendiges Übel, stressig und mit Anstrengungen verbunden. Gebrauchtwagenkäufer sehen das zu 21 Prozent so.

Eine hohe Investitionsbereitschaft gibt es beim Autokauf: Durchschnittlich 11.430 Euro wurden in einen Gebrauchtwagen investiert (Vorjahr: 10.620 Euro), 29.650 Euro in einen Neuwagen (Vorjahr: 28.590 Euro). Besonders bei den Neuwagen sind aufpreispflichtige Extras wie Metallic-Lackierung oder Leichtmetallfelgen deutlich gestiegen.

Internet und Autokauf
74 Prozent aller Neuwagenkäufer nutzten für den Autokauf das Internet zur Informationsbeschaffung. Das sind acht Prozentpunkte mehr als im Vorjahr. 16 Prozent aller von Privatpersonen gekauften Neuwagen wurden über ein sogenanntes Neuwagenportal im Internet gekauft. Dies entspricht einer Steigerung zum Vorjahr um fünf Prozent. Wegen des Internets haben 20 Prozent aller Käufer die Marke gewechselt, 21 Prozent haben sich aufgrund der Internetangebote statt eines Gebrauchtwagens einen Neuwagen gekauft. Die Internetnutzung aller Gebrauchtwagenkäufer lag mit insgesamt 74 Prozent ebenfalls sehr hoch. Wegen der Angebote im Internet haben 31 Prozent die Marke gewechselt, 14 Prozent den zunächst präferierten Händler.

Kraftstoffverbrauch

Bei über einem Drittel der Autokäufer stimmten nach eigenen Angaben die Verbrauchsangaben (42 Prozent der Neuwagen- und 35 Prozent der Gebrauchtwagenkäufer) der Hersteller und Importeure. Rund ein Drittel wusste es nicht oder interessierte sich nicht dafür, und knapp 30 Prozent aller Autokäufer gaben an, dass die Verbrauchswerte der Hersteller und Importeure nicht mit den tatsächlichen Verbrauchswerten übereinstimmen. Die Abweichungen lagen bei den Neuwagenkäufern im Schnitt bei 0,8 l, bei den Gebrauchtwagenkäufern bei 0,9 l. Gefragt, ob sie verärgert darüber seien, gaben 90 Prozent der Neuwagen- und 87 Prozent der Gebrauchtwagenkäufer an, es sei im Toleranzbereich oder sie hätten ohnehin mit Abweichungen gerechnet.

Manipulierte Abgaswerte
15 Prozent der Neuwagenkäufer und 10 Prozent der Gebrauchtwagenkäufer gaben an, dass die Diskussionen um manipulierte Abgaswerte ihre Kaufentscheidung beeinflusst hätten. Von diesen Teilgruppen haben 35 Prozent der Neuwagen- und 40 Prozent der Gebrauchtwagenkäufer aufgrund dieser Thematik die Marke gewechselt. 30 Prozent beziehungsweise 23 Prozent haben sich deswegen für eine andere Motorisierung entschieden.

Zukunft des Diesels
Knapp die Hälfte aller Autokäufer (46 Prozent der Neuwagen-, 47 Prozent der Gebrauchtwagenkäufer) glaubt weiterhin an den Diesel als Antriebsform der Zukunft. Nur 28 Prozent der Neuwagen- und 24 Prozent der Gebrauchtwagenkäufer denken, dass der Diesel an Bedeutung verlieren wird. Zu ähnlichen Anteilen wussten es die Käufer nicht oder wollten sich nicht dazu äußern.

Gründe für die Werkstattwahl
Erstmals wurde im DAT-Report gefragt, warum sich ein Werkstattkunde für seine Werkstatt entschieden hat und was ihm wichtig ist. An erster Stelle stand die Freundlichkeit des Personals, danach die gute Lage, die gute Betreuung, Beratung und die Qualität der durchgeführten Arbeiten. Die Nähe zum Wohnort, langjährige Bekanntschaft und damit einhergehendes Vertrauen sowie das Know-how des Personals folgten auf den weiteren Plätzen. Erst danach kam das „gute Preis-Leistungs-Verhältnis“.

Buchungsbereitschaft übers Internet
Von allen für den DAT-Report 2017 befragten Pkw-Haltern gaben 28 Prozent an, sie würden über das Internet verbindlich einen Kundendienst buchen, 22 Prozent eine Reparatur. Bei Pkw-Haltern in Großstädten über 500.000 Einwohnern lagen die Anteile bei 37 Prozent für den Kundendienst und bei 30 Prozent für den Reparaturauftrag. Wer das Internet für die Suche nach Informationen für einen anstehenden Werkstattaufenthalt nutzt, der surfte zu 35 Prozent auf sogenannten Werkstattportalen.

Kommunikationsbedarf
62 Prozent der Werkstattkunden bevorzugen vor einer anstehenden großen Inspektion eine ausführliche Dialogannahme, 35 Prozent wollen nur kurz den Schlüssel abgeben und dann die Werkstatt ihre Arbeit machen lassen. Bei den Frauen lag dieser Wert mit 41 Prozent deutlich über dem Durchschnitt.