Schubumluftventil am Turbolader
Grundlagenwissen

Das Schubumluftventil am Turbolader – Aufgabe und Diagnosemöglichkeiten

Das Schubumluftventil ist modellabhängig direkt am Turbolader angebracht – hier rot markiert. Bilder: Rheinmetall

Wissensauffrischung zum Schubumluftventil: wie es funktioniert, was bei Defekt passiert und wie es sich prüfen lässt.

Beim Dieselmotor bis auf wenige Ausnahmen nicht anzutreffen, beim Benzinmotor jedoch fast immer verbaut: das Schubumluftventil.

Grund dafür ist der unterschiedliche Aufbau von Benzin- und Dieselansaugsystemen. Der quantitätsgeregelte Ottomotor benötigt seine Drosselklappe zur Lastregelung und schließt sie in bestimmten Betriebszuständen vollständig, etwa im Schubbetrieb. Der qualitätsgeregelte Dieselmotor benötigt sie dagegen meist nur zu Abgasreinigungszwecken – sie ist selten komplett geschlossen.

Die Experten von Rheinmetall, bei denen sich Krafthand erkundigte, erklären, warum der Benziner das Schubumluftventil braucht:

„Das Ventil verhindert, dass nach einem Lastwechsel bei aufgeladenem Motor eine Ladedrucküberhöhung entsteht.“ Dieser Staudruck verringert nicht nur den Fahrkomfort, er schädigt auch auf lange Sicht den Turbolader – doch dazu später mehr.

Das Schubumluftventil kommt bis auf wenige Ausnahmen nur beim Ottomotor zum Einsatz. Es verhindert einen zu hohen Staudruck, indem es die Luft rückwärts durch den Verdichter abbaut.

Funktion des Schubumluftventils

Damit der Turbolader nicht gegen die geschlossene Drosselklappe arbeiten muss und dabei ein hoher Staudruck entsteht, setzen Fahrzeughersteller das Schubumluftventil zwischen Verdichterturbine des Turboladers und Drosselklappe ein.

Schließt sich im Schubbetrieb die Drosselklappe, öffnet das Schubumluftventil und die vom Lader erzeugte Ladeluft kann über das Ventil und einen Bypass entweichen – somit baut sich ein nur geringer Staudruck auf.


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