Der italienische Werkstattausrüster Brain Bee hat eigenen Angaben zufolge im Gegensatz zu anderen Anbietern von RDKS-Tools sein Gerät in diesem Segment selbst entwickelt. Ein Grund für KRAFTHAND das Unternehmen in seiner Deutschlandzentrale zu besuchen und sich das Tool vorführen zu lassen – unter anderem zum Klonen von Sensor-IDs.
Das Thema RDKS beschäftigt die Branche seit geraumer Zeit. Und sicher wird das auch noch eine ganze Weile so bleiben – selbst wenn sich mittlerweile viele Kfz-Profis mit der Problematik vertraut gemacht haben. Zu den Neuentwicklungen auf dem RDKS-Markt zählt das Diagnosegerät B-TP 1000 von Brain Bee. Im Gegensatz zu vielen anderen, teils recht renommierten Diagnoseanbietern, die ihr RDKS-Tool bei darauf spezialisierten Herstellern eingekauft und mit dem eigenen Label versehen haben, handelt es sich beim Gerät des italienischen Ausrüsters um eine Eigenentwicklung.
Funktionen und Handling
Bei einer Gerätevorführung am deutschen Unternehmenssitz im baden-württembergischen Gunningen konnte sich die Redaktion von den Funktionalitäten des B-TP 1000 überzeugen. Dazu zählen:
- Aktivierung der Reifendruckkontrollsensoren (erforderlich zum Lesen der Parameter)
- Auslesen der Sensordaten (Druck, Temperatur, Batteriespannung)
- Sensordiagnose auf seine Funktion
- Universalsensoren programmieren (Daten klonen).
Um diese Funktionen vorzunehmen, muss der Fachmann das RDKS-Tool zunächst hochfahren. Ohne lange Wartezeit, nach nur etwa fünf Sekunden ist das Brain-Bee-Gerät bereit zum Einsatz. Weiterhin positiv zu bewerten ist die Batterielaufzeit. Produktangaben zufolge beträgt diese fünf Stunden im Dauerbetrieb und etwa acht Stunden im Stand-by-Modus. Bezüglich des Handlings und der Menüführung ist der Redaktion während der Vorführung ebenfalls kein negativer Punkt aufgefallen.
Die erforderliche Eingabe der Fahrzeugdaten für das Klonen der Sensor-ID ist aufgrund des intuitiven Bedienkonzepts sehr einfach. Wie gewohnt müssen Kfz-Profis den Fahrzeugtyp eingeben und dann den Menüpunkt Sensorwechsel ansteuern. Danach müssen sie den Sensortyp aus einer umfangreichen und in der Software hinterlegten Liste auswählen. Hier finden sich diverse Sensoren von Schrader, Alligator, Huf, Hamaton etc. Wurden die benötigte Marke und Sensorgeneration ausgewählt, wird die Sensor-ID entweder von einem vorhandenen Sensor auf den neuen kopiert (geklont) oder eine neue ID erstellt. Außerdem gibt es die Möglichkeit, die ID manuell einzugeben. Das ist beispielsweise der Fall, wenn diese von einem defekten Originalsensor vorliegt.
Über diese Funktionen hinaus bietet das Gerät Informationen zu Anlernverfahren selbstlernender Sensoren. Dazu muss man wissen: Bei vielen Fahrzeugen und Originalsensoren ist kein Anlernen der Sensoren (teils spricht man auch vom Verheiraten der Sensoren mit der Bordelektronik) notwendig – etwa, weil die RDKS-ECU den Sensor automatisch erkennt. Brain Bee schätzt, dass dies unter Verwendung des entsprechenden Sensors bei etwa 60 Prozent der Fahrzeuge der Fall ist. Unter welchen Bedingungen der automatische Anlernprozess startet, kann der Anwender im B-TP 1000 nachlesen. Abschließend darf der Hinweis auf die Speicherfunktion des Tools nicht fehlen. Damit lassen sich bis zu 30 Messungen speichern, via USB an einen PC übertragen und drucken.