ADAC-Ganzjahresreifentest

Das ganze Jahr „gut“ unterwegs

Wie ein reiner Sommer- oder Winterreifen muss auch ein Ganzjahresreifen eine Reihe von Tests beim ADAC durchlaufen. Obwohl nicht alle überzeugen konnten, wurde zum ersten Mal die Note „gut“ vergeben

Die Ganzjahresreifen mussten beim Test die Anforderungen sowohl von Sommer- als auch von Winterreifen erfüllen. Bilder: ADAC

Die Prüfkriterien für den All-Season-Reifen sind dieselben, wie bei reinrassigen Reifen. Der Unterschied ist, dass die Kriterien für beide Jahreszeiten fusionieren: Im Sommer muss er bei einer Asphalttemperatur von 50 °C genauso gut haften und bremsen wie ein Sommerreifen. Im Winter bei Minusgraden und einer schneebedeckten Fahrbahn muss er ebenso sicher sein wie ein Winterreifen. Gleich sind die Anforderungen an Abrieb, Laufleistung und Kraftstoffverbrauch.

Am besten abgeschnitten hat bei all diesen Kriterien der Goodyear Vector 4Season Gen-3. Er zeigte zwar leichte Schwächen auf trockenem Asphalt, bewies sich dafür aber bei nasser und winterlicher Fahrbahn. Auch in puncto Umwelt schnitt er überdurchschnittlich gut ab. Insgesamt erreichte er die Note 2,4 und wurde somit laut ADAC als erster Ganzjahresreifen mit der Note „gut“ bewertet. Zusätzlich kann er mit einer prognostizierten Laufleistung von mehr als 60.000 km glänzen – andere, wie der Pirelli Cinturato All Season SF2, bekommen gerade mal 33.000 km in Aussicht gestellt.

Die Wertung des Ganzjahresreifentests 2024.

Große Unterschiede im Bremsverhalten

Dafür ist der Bremsweg des Pirelli-Reifens mit 40,4 Metern bei einem Bremsvorgang von 100 auf 0 km/h auf trockenem Asphalt an der Spitze, direkt hinter dem Michelin CrossClimate 2 mit 39,5 Metern. Der Bremsweg kann aber nicht bei allen Herstellern überzeugen. Der Uniroyal AllSeasonExpert 2 kommt erst nach 46,6 Metern zum Stehen – knapp acht Meter mehr als Michelin. Bei einem Unfall viel zu viel.

Schlusslicht beim Test der Ganzjahresreifen bilden die Reifen Kenda Kenetica 4S und Infinity Ecofour. Obwohl die Umweltbilanz der beiden mit einer 2,4 und 2,8 im mittleren Feld liegt, scheint es große Lücken bei den Sicherheitsanforderungen zu geben. Mit den Endnoten 5,1 und 5,4 gelten die zwei als mangelhaft – und damit durchgefallen.

Zum diesmaligen Testsieger erklärt ADAC-Technikpräsident Karl Schulze: „Dass erstmals ein Ganzjahresreifen im ADAC Test ein gutes Gesamtergebnis erreicht, weil er nicht nur sicher ist, sondern auch bei den Umwelteigenschaften punkten kann, zeigt das Potenzial moderner Reifentechnologie. Ganzjahresreifen können somit in bestimmten Anwendungsfällen als echte Alternative zu Sommer- und Winterreifen gesehen werden und dazu beitragen, die Mobilitätskosten zu reduzieren.“

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