Ein Auto, drei Meinungen
Der Mitsubishi Outlander Plug-in-Hybrid mit einer Leistung von 149 kW vereint die drei Arten eines Hybriden in einem Antriebssystem: parallel, seriell und leistungsverzweigt. Drei Redakteure der KRAFTHAND haben den SUV probegefahren.
Die Meinungen zum Innenraum und zu weiteren Aspekten gehen teilweise stark auseinander. Mehr über die Funktionsweise des Antriebssystems, die Steuerung der drei E-Motoren und des Verbrennungsmotors finden Sie hier.
Redakteur Florian Zink: Durch das kantige Äußere und die recht einfach gehaltenen Schalter und Hebel im Innenraum sieht der SUV von Mitsubishi eher wie ein gewöhnlicher Geländewagen aus. Das Besondere an dem von uns getesteten Outlander ist jedoch der Plug-in-Hybrid. Allerdings kann das Fahrzeug auch hier seine Geländewagengene nicht verleugnen. Denn es ist weder ein sparsames noch ein wirklich schnelles Vorankommen möglich. Aber beginnen wir von Anfang an.
Zuerst haben wir das Fahrzeug komplett aufgeladen und betankt. Laut Anzeige waren dann rein elektrisch 32 km möglich, was unter der angegebenen elektrischen Nennreichweite liegt. Der Aktionsradius des Benziners wurde mit 492 km angegeben. Nach 88 km im Drittelmix war der Strom aufgebraucht. Die Restreichweite des Verbrenners betrug 404 km. Zu diesem Zeitpunkt wären laut Anzeige 5,8 l auf 100 km möglich gewesen. Bis dahin ein guter Wert.
Ab dem Fehlen der elektrischen Unterstützung schnellte der Verbrauch allerdings rasch nach oben. Ein Durchschnittsverbrauch von 9,6 l war das ernüchternde Resultat nach etwa 300 km. Auf der Autobahn bei über 140 km/h sind zudem leicht über 10 l möglich. Letztlich lautet mein Fazit: Aufgrund der genannten Werte ist der Hybrid-Outlander für Fahrten im Umland sicher ausreichend, auf längeren Strecken ist das Fahrzeug aber alles andere als sinnvoll. Hier fährt man mit der Dieselversion sicher besser, was den Verbrauch angeht.
Redakteur Rudolf Guranti: Der Mitsubishi Outlander Hybrid in der Top-Modellversion bietet neben seinem umweltfreundlichen Antrieb zahlreiche hochwertige Ausstattungsmerkmale. Bei unserem Testwagen waren unter anderem ein Digitalradio, eine Rückfahrkamera, LED- Scheinwerfer, ein elektrisch einstellbarer Fahrersitz, eine elektrisch öffnende und schließende Heckklappe sowie ein umfangreiches Assistenzpaket verbaut. Einige dieser Ausstattungsfeatures wären bei vielen anderen Fahrzeuganbietern nur als teure Zusatzausstattung erhältlich.
Allerdings ist das Cockpit des Teilzeitstromers nicht gerade sein Aushängeschild – eine triste Plastiklandschaft, die immerhin genügend Ablagen bietet. Ebenso negativ ist mir die Anzahl der verschiedenen Schalter aufgefallen, die neben und am Lenkrad sowie unter dem Bedienteil der Klimaanlage und Mittelkonsole (unsinnig) verteilt sind. Das können andere wesentlich besser. Auf den ersten Blick waren für mich zudem die starren Schaltwippen hinter dem Multifunktionslenkrad verwirrend.
Erst nach dem Studieren der Betriebsanleitung zeigte sich deren Funktion: Mit den Wippen lässt sich die Rekuperation in sechs Stufen von B0 (keine Rekuperation) bis B5 (maximale Rekuperation) einstellen. Der Outlander eignet sich vor allem für Nutzer, die oft auf Kurzstrecken innerhalb der Stadt unterwegs sind, dabei das Platzangebot eines großen SUV brauchen und eine geeignete Steckdose in der heimischen Garage haben.
Chefredakteur Torsten Schmidt: Zwar stimme ich meinen Redaktionskollegen zu, dass der Hybrid-Outlander auf langen Strecken sicher nicht mit dem Diesel mithalten kann. Zumal der SUV ab etwa 140 nicht mehr so leise ist wie mancher Mitbewerber. Dennoch halte ich den Outlander für einen gelungenen Wagen, der mich überzeugt hat. Er gefällt mir sowohl innen als auch außen und kommt ohne unnötigen Schnickschnack aus.
Auch in puncto Straßenlage und Preis-Leistungs-Verhältnis muss sich der geräumige Japaner vor vergleichbaren SUV dieser Größe keinesfalls verstecken. Deshalb: Wer auf SUVs steht, sollte den Outlander als ernsthafte Alternative in Betracht ziehen – ob nun als Hybrid, Diesel oder Benziner.
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