10 Jahre modularer Querbaukasten von Volkswagen

Das Baukastenjubiläum

Den modularen Querbaukasten MQB hat Volkswagen 2012 eingeführt. Zum zehnjährigen Bestehen zeigt Krafthand, welche Highlights das Baukastensystem noch heute bietet und wo die Reise hingeht.

Konzernweit wurden laut VW mittlerweile mehr als 32 Millionen Fahrzeuge auf der MQB-Plattform (modularer Querbaukasten) produziert. Bilder: Volkswagen, kanpisut – stock.adobe.com

Bei der Abkürzung MQB wissen Kfz-Profis, was gemeint ist: der modulare Querbaukasten des Volkswagen-Konzerns. Sein Debüt hatte er im Golf VII und ist seitdem die gemeinsame Basis für eine Vielzahl von Modellen. Bekanntlich ermöglicht er eine Standardisierung der Produktionsprozesse und erlaubt VW mehr Flexibilität bei reduzierten Entwicklungskosten. Das Konzept im Detail und wie es weiterentwickelt wird.

Beim modularen Querbaukasten gibt es viele Möglichkeiten zur individuellen Anpassung, einige Stellen sind standardisiert. Bild: Volkswagen

Karosserie

Viele Komponenten bestehen aus standardisierten hochfesten und ultrahochfesten Stählen sowie aus Blechen mit variablen Stärken. Dadurch ist es gelungen, das Gewicht der neu eingeführten MQB-Modelle im Durchschnitt um rund 50 Kilogramm im Vergleich zu ihren Vorgängern zu verringern. Beim Golf VII waren es – je nach Ausstattung – sogar knapp 100 Kilogramm.

Verbrenner

Einheitliche Einbaulage der Verbrennungsmotoren über die entsprechenden Modellreihen hinweg: Sie sind um zwölf Grad nach hinten geneigt, die Ansaugseite liegt vorn und die Abgasseite hinten. Bei den TSI-Aggregaten der Baureihe EA 211, die zusammen mit dem MQB debütierten, haben die Entwickler deshalb die Zylinderköpfe um 180 Grad gegenüber dem Vorgängermotor EA 111 gedreht.

Antriebsvarianten

Die Versionen als Benziner (TSI), Diesel (TDI) und Erdgas (CNG) hat Volkswagen den Angaben zufolge ebenso eingeplant wie Mildhybrid- und Plug-in-Hybrid-Antriebe. Der Golf VII war von 2013 bis 2020 auch als rein elektrisch angetriebener e-Golf erhältlich. Die Leistungsspanne der MQB-Modelle beginnt auf dem deutschen Markt derzeit mit 48 kW (66 PS), der stärkste Motor kommt auf 294 kW (400 PS).

Schnittstellen

Nach 2012 auf den Markt gekommene Otto- und Dieselmotoren – wie der 2013 eingeführte modulare Dieselbaukasten EA 288 – erhielten einheitliche Schnittstellen zur Kraftübertragung. Dadurch lassen sie sich mit denselben Getrieben und Antriebswellen an der Vorderachse kombinieren. Die Anzahl der Motor- und Getriebevarianten ist, wie es heißt, dadurch fast auf die Hälfte zurückgegangen. Bei den Klimaanlagen sank die Zahl der Ausführungen sogar von 102 auf 28.

Fertigung

Alle MQB-Fahrzeuge lassen sich im VW-Fertigungsverbund standardisieren und effizient bauen. Als das VW-Werk in Wolfsburg 2019 den neuen Golf auflegte, wurden etwa 80 Prozent der bestehenden Anlagen im Karosseriebau weitergenutzt. Darüber hinaus ermöglicht der MQB den Bau von Fahrzeugen mit unterschiedlichen Radständen und Spurbreiten oder Modelle verschiedener Marken auf der gleichen Fertigungslinie.

Ausblick

Der MQB gilt als Vorbild für den modularen E-Antriebsbaukasten (MEB) für die rein elektrisch angetriebenen Modelle der ID.-Baureihe. Wie der MQB bietet der MEB eine vielseitige Matrix für die einzelnen Konzernmarken und deckt somit auch eine große Bandbreite an Modellen ab.

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