Das Auto ist immer noch ein geliebtes Kind der Deutschen
Veröffentlicht am | von Kerstin Thiele Lesezeit: 3 Min. | Ausgabe: 3-4/2020 Kommentieren
Bild: Cover DAT-Report
2019 war auch das Jahr heftiger Umweltdiskussionen und von Fridays für Future. Vor diesem Hintergrund wollten die Macher des DAT-Report unter anderem wissen, ob das Auto an Beliebtheit bei den Deutschen eingebüßt hat, was sie bereit sind dafür auszugeben, welche Finanzierung sie bevorzugen und wie sie zum Sammeln von Daten stehen.
Nach einem turbulenten Autojahr 2019 hat die Deutsche Automobiltreuhand (DAT) zu Beginn des neuen Jahres ihren aktuellen Report aus der Branche vorgelegt. Dafür wurden mehr als 4.000 Endverbraucher befragt. Im folgenden schon vorab erste Erkenntnisse zum Kaufverhalten von Autofahrern. Der komplette DAT-Report erscheint am 28. Februar 2020 und kann auf www.dat.de/report bestellt werden.
Positive Einstellungen zum Automobil überwiegen: 80 Prozent der privaten Neuwagenkäufer bestätigen, dass sie sich freuen, wenn sie ihr Auto sehen. Über 90 Prozent haben Spaß am Autofahren und fühlen sich in ihrer Mobilität ohne Automobil eingeschränkt. 40 Prozent geben an, Auto auch nur zum Spaß zu fahren. Diese sehr positiven Einstellungen zum Auto beziehen sich auf private Neuwagenkäufer. Wer 2019 einen Gebrauchtwagen gekauft hat, sieht dies ähnlich. Bei durchschnittlichen Pkw-Haltern/Autofahrern ergeben sich folgende Werte: Sie besitzen ihr Fahrzeug im Schnitt seit etwas über fünf Jahren und nur etwa jeder Zweite freut sich, wenn er sein Fahrzeug sieht. Knapp jeder Fünfte fährt Auto nur zum Spaß, aber fast 80 Prozent bestätigen, dass ihnen Autofahren Spaß mache. 84 Prozent geben an, dass sie sich ohne Auto in ihrer Mobilität eingeschränkt fühlen. Bilder: DATStärkere Internetnutzung beim Autokauf: Mehr als 80 Prozent der Autokäufer haben zu Informationszwecken das Internet genutzt. Neuwagenkäufer suchten vor allem auf den Webseiten der Automobilhersteller und den dort zur Verfügung stehenden Neuwagenkonfiguratoren nach Informationen. Die Neuwagenportale, die 2018 noch auf Platz eins waren, sind auf den dritten Platz gerutscht. Insgesamt zehn Prozent aller von Privatpersonen erworbenen Neuwagen wurden über ein solches Portal gekauft. Gebrauchtwagenkäufer informierten sich vor allem auf den gängigen Onlineplattformen, knapp unter 20 Prozent aller Gebrauchtwagen wurden wie das Jahr zuvor allerdings ohne Internetnutzung gekauft.Bereitschaft, für emissionsärmere Pkw mehr zu investieren, gestiegen: Den Pkw-Käufern hat die DAT die Frage gestellt, ob sie bereit wären, mehr Geld für einen Pkw auszugeben, wenn dieser weniger Kraftstoff verbrauche. Das Ergebnis: 68 Prozent (2018: 55 %) der Neu- und 58 Prozent (2018: 48 %) der Gebrauchtwagenkäufer sprechen sich dafür aus. Bei der gleichen Frage mit Fokus auf CO₂-Emissionen, bestätigen 53 Prozent (45 %) der Neu- und 39 Prozent (36 %) der Gebrauchtwagenkäufer eine höhere Ausgabebereitschaft.
Anteil an Privatleasing deutlich gestiegen: Insgesamt 22 Prozent aller privat erworbenen Neuwagen wurden 2019 geleast. Das ist eine Steigerung um acht Prozentpunkte gegenüber 2018. Addiert man alle geleasten und finanzierten Fahrzeuge, wurden 77 Prozent aller Neuwagen entweder geleast oder finanziert, nur 23 Prozent wurden ohne Finanzierung erworben.
Günstigere Versicherung durch Preisgabe von Telematikdaten: 38 Prozent der Befragten würden Informationen über das eigene Fahrverhalten preisgeben, um einen günstigeren Versicherungstarif zu erhalten. 45 Prozent lehnen das ab, 17 Prozent sind unschlüssig. Die große Mehrheit der Pkw-Halter hat eine Vollkaskoversicherung abgeschlossen (67 %), 25 Prozent eine Teilkasko.
