Im Abgasskandal muss jetzt auch Daimler erste gerichtliche Niederlagen gegen betrogene Kunden einstecken: Das Landgericht Hanau (Az.9 O 76/18) hat der Klage eines Vito-Fahrers auf Schadenersatz stattgegeben. Wie das Gericht entschied, muss der Autohersteller das manipulierte Fahrzeug wegen vorsätzlicher sittenwidriger Schädigung zurücknehmen und den Kaufpreis in Höhe von 59.500 Euro abzüglich einer Nutzungsentschädigung für bereits gefahrene Kilometer erstatten.
Das Landgericht Karlsruhe (Az. 18 O 24/18) hat Daimler bereits dazu verurteilt, einen manipulierten Mercedes-BenzC200 d T-Modell zurückzunehmen. Das KBA hat bislang im Transporter Vito mit 1,6-Liter-Diesel, der C-Klasse mit 220d-Motor und dem GLC (ebenfalls 220d) verbotene Abschalteinrichtungen entdeckt und amtliche Rückrufe angeordnet.
Darüber hinaus stehen noch weitere Modelle im Verdacht, manipuliert zu sein. Das KBA untersucht gegenwärtig die G-Klasse, E-Coupé, S-Klasse, GLE und die C-Klasse mit Renault-Motor. Rechtsanwalt Dr. Christof Lehnen aus der Kanzlei Dr. Lehnen & Sinnig, sagt: „Urteile gegen Daimler wie die aus Hanau und Karlsruhe waren absehbar. Daimler steht vor einer Klagewelle, die Volkswagen längst überrollt hat.“