Zukünftige Reifendrucksensoren werden Continental zufolge erkennen können, wann die Reifen wegen einer zu geringen Reifenprofiltiefe gewechselt werden sollten. Die neue Funktion wird mit einer intelligenten Software realisiert. Diese leitet die Profiltiefe von dem sich langsam verändernden Abrollverhalten der Reifen ab. Dieses Abrollverhalten kann der Reifendrucksensor im Reifeninnern anhand der unterschiedlichen Reifenverformung beim Abrollen erkennen.
Für die gänzlich neue elektronische Profiltiefenerkennung machen sich die Ingenieure von Continental das sich langsam verändernde Abrollverhalten bei längerer Nutzung des Reifens zu nutze. Intensive Testreihen der Reifen- und Elektronikentwickler haben die Datenbasis geliefert, mit denen die Fahrzeugelektronik zukünftiger Fahrzeuge gespeist werden wird. Das spezifisch veränderte Abrollverhalten der Reifen wird mit den gesammelten Erfahrungen abgeglichen. Ist das Profil unter einen jeweils individuellen Grenzwert heruntergefahren, meldet die Bordelektronik, dass ein Reifenwechsel ansteht. Auf Wunsch könnte dann über das Telematikmodul im Fahrzeug sogar die heimische Werkstatt informiert werden.
Mit Einführung der ersten Reifendrucksensoren von Continental im Jahr 2002 wurde das wichtigste Bindeglied zwischen Fahrzeug und Straße intelligent. Die Reifendrucksensoren können seitdem reifengenau über den aktuellen Reifendruck informieren und bei zu geringem Reifendruck den Fahrer warnen. Hintergrund: Ab November 2014 müssen neu zugelassene Pkw (Fahrzeugklasse M1) in der Europäischen Union mit einem Reifendrucküberwachungssystem ausgerüstet werden. Mit Hilfe der Reifensensoren kann mit optimal gefüllten Reifen die Lebensdauer der Reifen gesteigert, der Kraftstoffverbrauch gesenkt und damit die CO2-Emissionen herabgesetzt werden. Continental setzt hierfür auf direkt messende Systeme mit genauer Druckanzeige. Hier erkennt ein Sensor entweder am Ventil oder direkt unter der Reifenlauffläche den Reifendruck. Soll ein zweiter Satz Reifen mit Sensoren ausgestattet werden, bietet Continental unter der Marke VDO entsprechende Nachrüstsensoren an.
Eine weitere vor dem Serienstart befindliche Funktion ist die Beladungserkennung. Hier kann mit Hilfe einer speziell von Continental entwickelten Software das Fahrzeug erkennen, ob zum Beispiel bei einer Urlaubsreise die maximale Zuladung überschritten wurde. Bereits nach kurzer Fahrzeit hat die Elektronik das veränderte Abrollverhalten bei besonders großer Zuladung erkannt und informiert über die jeweilige Achslast. Zukünftige Fahrerassistenzsysteme können die Ladungsinformationen außerdem nutzen, um ihre Funktionen an das jeweilige Fahrzeuggewicht anzupassen. So sollen langfristig auch automatisierte Fahrfunktionen noch sicherer und komfortabler werden.