Wie der ADAC erklärt, kommen 9 Prozent der batterieelektrischen Fahrzeuge in Deutschland von fernöstlichen Herstellern wie Nio, BYD oder MG. Der Euro-NCAP zeigt beim Test dieser chinesischen Marken: Die Fahrzeuge sind ernstzunehmende Konkurrenten und erreichten (bis auf zwei Ausnahmen) die bestmögliche Bewertung von fünf Sternen. Auch im Ausweichtest schlugen sich die Testkandidaten teils besser als europäische Hersteller.
Als Manko hingegen stufte der Autoclub in eigenen Tests die Assistenzsysteme wie Verkehrszeichenerkennung, Spurhalte- und Abstandssysteme ein, die oftmals nur unzuverlässig funktionierten. Europäische Hersteller würden bei den besonders in der Abstimmung komplexen Systemen von ihrer langen Erfahrung profitieren. Den Testern zufolge reagieren chinesische Hersteller allerdings schnell auf Kritik: In neueren Modellen wie dem Nio zeigten sich die Systeme bereits deutlich verbessert.
Die Kosten: Der Anschaffungspreis liegt gegenüber europäischen Fahrzeugen fast immer niedriger, oft um mehrere tausend Euro. Demgegenüber stehen die Faktoren Reparaturkosten und der Wertverlust, die beide möglicherweise unerwartet hoch ausfallen können. Außerdem ist das Händlernetz teilweise nicht sehr dicht – manche Hersteller kooperieren allerdings mit A.T.U und Euromaster. Daneben spielt auch die Auslieferung eine Rolle: Während BYD, Maxus und MG breit aufgestellt seien, ist es etwa bei Aiways aktuell unklar, wie ein Neufahrzeug ausgeliefert wird.
Von den gesamten Verkäufen hierzulande machen chinesische Pkw zwar weniger als zwei Prozent aus. Allerdings sei die Grenze zwischen europäischen und chinesischen Produktionen nicht mehr so eindeutig. BMW und Citroën etwa lassen einige ihrer Modelle komplett in China fertigen, während die Marke Smart in einem Joint Venture von Mercedes-Benz und Geely aufgegangen ist.