Chemnitzer Karosseriekolloquium: Karosserie- und Fügetechniken der Zukunft

Am 22. und 23. November 2011 besuchten mehr als 200 Teilnehmer das 6. Chemnitzer Karosseriekolloquium CBC 2011 am Fraunhofer-Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik IWU. Karosserien fertigen – nachhaltig und effizient lautete das Motto der zweitägigen Veranstaltung, die Experten aus Industrie und Wissenschaft zusammenbrachte

Mit Innovationen die Mobilität der Zukunft gestalten – so könnte man den Leitsatz der CBC 2011 zusammenfassen. Aus der Vielzahl der vorgestellten Innovationen entlang der gesamten Prozesskette der Karosseriefertigung lässt
sich ableiten, dass die Ressourceneffizienz und Nachhaltigkeit – gerade in Bezug auf das Thema Leichtbau und Elektromobilität – weiter an Bedeutung gewinnen wird. 

Hubert Waltl, Mitglied des Markenvorstands der Volkswagen AG, sprach in seinem Plenarvortrag darüber, dass neue Technologiekonzepte für umweltfreundliche Antriebe die Anforderungen an die Karosserie deutlich verändern und zu einer stärkeren Komplexität in der Fertigung führen. Auch für den internationalen Automobilbau ergeben sich völlig neue Trends.

 Im Fokus des zweiten Plenarblocks standen die Märkte Osteuropa und Asien. Eine immer wesentlichere Rolle für die Mobilität der Zukunft spielen zukünftig auch Mischbauweisen. Denn nicht nur Leichtmetalle sondern auch Kunststoffe werden in Zukunft verstärkt in der Karosseriefertigung zum Einsatz kommen.

Ein weiteres  Thema waren innovative Fügetechniken. Das Fraunhofer IWU präsentierte Lösungen auf diesem Gebiet, die auf ein breites Interesse trafen. Zum Thema Funktionsintegration im Werkzeugbau wurde auf der CBC 2011 in Bezug auf die effizientere Fertigung sowie der Entwicklung intelligenter Werkzeuge bereits vielversprechende Ansätze vorgestellt, die es weiter auszubauen gilt. Von großer Bedeutung ist zudem die Servopressentechnik. Ein erfolgreich umgesetztes Beispiel dafür beschrieb Dr. Alexander Sencar von der BMW AG, indem er über die nachhaltige Effizienzsteigerung in der Produktion durch den Einsatz von Servopressenlinien im BMW Werk Leipzig sprach.

Viele der zum Kolloquium thematisierten Schwerpunkte basieren auf der vom Fraunhofer IWU koordinierten bundesweiten Innovationsallianz ‚Green Carbody Technologies‘, kurz InnoCaT. Mit der CBC 2011 in Chemnitz nutzte die Allianz ein Forum der Karosseriebauer, um erste greifbare Arbeitsergebnisse aus den Verbundforschungsvorhaben und den 30 Teiltehmen sowohl in den Tagungsbeiträgen als auch aktiv in den Versuchsfeldern zu präsentieren und der Öffentlichkeit vorzustellen.

Das 7. Chemnitzer Karosseriekolloquium findet 2014 in Chemnitz statt.