Für Autofahrer kann es sich durchaus auszahlen wenn sie sich für die Schmierstoffe im Allgemeinen und speziell auch für das Getriebeöl interessieren. In den meisten Fällen wird dem Öl in der ‚Gearbox‘ jedoch wenig Beachtung geschenkt. Falsch, so zumindest die Warnung des Schmierstoffanbieters Castrol.
Das Getriebeöl wird im Regelfall von den OEMs als so genannte ‚Lebensdauerfüllung’ oder ‚Fill for Life’ deklariert. Es kommt jedoch auf das Fahrverhalten und die äußeren Umstände an, die Einfluss auf die Qualität des Getriebeöls haben können. So fördert beispielsweise eine extreme Fahrweise den Alterungsprozess des Getriebeöls – es wirken sehr hohe Scherkräfte.
Ferner definieren die Hersteller den Begriff ‚Lebensdauer’ keineswegs einheitlich, Veröffentlichungen dazu gibt es normalerweise nicht. Also lohnt sich also ein Nachfragen des Werkstattfachmanns beim Kunden um gegebenenfalls kostspielige Getriebeschäden vermeiden zu können. „Nur Informationen zu den individuellen Fahrgewohnheiten und Nutzungsbedingungen beantworten die Frage, ob ein Getriebeölwechsel notwendig ist“, sagt Volker Clasen vom Technischen Kundendienst des Schmierstoffspezialisten Castrol. Während sich bei normalen Betriebsbedingungen eine Getriebeölwechsel nach 150.000 bis 180.000 Kilometern Laufleistung oder zehn Jahren empfiehlt, sinkt das Ölwechselintervall unter erschwerten Bedingungen erheblich, so Clasen weiter: „Schon nach 80.000 bis 100.000 Kilometern oder fünf Jahren ist ein Schmierstoff, der vom Auto-Hersteller als Lebensdauerfüllung deklariert wird, oft am Ende.“
Beim Check des Getriebeöls sollte der Kfz-Profi neben dem eigentlichen Flüssigkeitsstand demnach auch die Qualität überprüfen. So kann beispielsweise Kondenswasser das Flüssigkeitsniveau verfälschen.