Die Vorteile von carbonfaserverstärktem Kunststoff, kurz CFK, sind bekannt. Dieses ebenso leichte wie hochfeste Material macht Fahrzeuge sicherer und effizienter. Kommt es im oberen Bereich der Karosserie zum Einsatz, sinkt zudem der Fahrzeugschwerpunkt und die Fahrzeugagilität steigt. Das Problem: Der Anwendung in Großserienautos steht der hohe Preis entgegen. Hinzu kommt, dass sich CFK vergleichsweise schwierig formen lässt.
Nissan hat nun ein spezielles Herstellungsverfahren entwickelt, das CFK auch in der Großserie zum Durchbruch verhelfen soll. Dabei wird Carbonfaser in die gewünschte Form gebracht und mit Hilfe von eingespritztem Kunstharz in der Presse ausgehärtet. Zudem haben die Ingenieure nach Angaben des Autobauers Techniken entwickelt, um die Durchlässigkeit des Kunstharzes in der Carbonfaser exakt zu simulieren und das Fließverhalten zu visualisieren. Zum Einsatz kommt dabei ein Temperatursensor in einer transparenten Presse. Das Ergebnis dieser erfolgreichen Simulation sind hochwertige Komponenten – bei geringer Entwicklungszeit. Nissan will das neuartige Verfahren nutzen, um CFK-Teile in Großserie zu produzieren. Im Vergleich zu konventionellen Methoden lasse sich damit auch die Vorlaufzeit für die Entwicklung der CFK-Komponenten um rund die Hälfte und die Zykluszeit für das Gießen um 80 Prozent verkürzen.