Auf der Mitgliederversammlung des Bundesverbandes Reifenhandel und Vulkaniseur-Handwerk (BRV e. V., Bonn) standen aktuelle Branchenthemen im Fokus. Peter Hülzer, der seit 1987 hauptamtlich die Verbandsgeschäfte führt, wurde für weitere drei Jahre als geschäftsführender Vorsitzender bestätigt. Neuer ehrenamtlicher Verbandsvize ist Marc Johann von premio Reifen + Autoservice Johann in Köln, nachdem sein Vorgänger Lothar Kerscher wegen Verkaufs seines Unternehmens ESKA Reifendienst (München) aus dem Vorstand ausgeschieden war.
Im Pkw-Reifenersatzgeschäft kämpft der weitgehend mittelständisch strukturierte, spezialisierte Reifenfachhandel seit Jahren mit sinkenden Marktanteilen. Lag das Pkw-Reifensegment 2011 noch bei einer Stückzahl von 49,73 Millionen, so waren es 2012 nur noch 44,6 Millionen und 2013 wurde mit 43,10 Millionen ein historischer Tiefstand erreicht. ‚Wir haben also seit 2011 6,6 Millionen Pkw-Reifen (minus 13,27 Prozent) im Segment ‚Handel an Verbraucher‘ verloren‘, resümierte Hülzer die Entwicklung, die seiner Ansicht nach aus einem weitgehend gesättigten Markt und zunehmender Konkurrenz aus anderen Distributionskanälen resultiert – insbesondere Autohäuser, Kfz-Werkstätten und Internet-Plattformen.
Um hier gegenzusteuern, forderte der Verbandschef sowohl Reifenindustrie
als auch -handel zu mehr Verbindlichkeit in ihrer Zusammenarbeit auf. Die Hersteller sollten die Distributionsschiene Reifenfachhandel mehr fördern, Händler ein stärkeres unternehmerisches Engagement zeigen und den Reifenfachhandel zum Geschäftsmodell ‚Mobilitätsdienstleister‘ weiterentwickeln.