Wie der Bundesverband Reifenhandel und Vulkaniseurhandwerk (BRV) berichtet, wurde kürzlich das Marktforschungsergebnis des ‚Räder Sell In Panels‘ (Verkauf von Felgen an Handel) der Felgenhersteller veröffentlicht. Das Panel wird im Auftrag des im BRV angesiedelten Arbeitskreises Felgenhersteller von der Unternehmensberatung BBE Automotive (Köln) erstellt, die mit dem Papier die Auswertung für das Gesamtjahr 2012 sowie die Prognose für 2013 vorgelegt hat.
Der Erhebung zufolge entwickelte sich Gesamtmarkt für Räder in 2012 weiterhin rückläufig. Mit einer Durchschnittsnote von 3,3 tendiert die Einschätzung der Situation derzeit zu einem „befriedigend Minus“ und ist damit etwa auf dem Niveau des 1. Halbjahres 2009 angekommen.
Geht man etwas mehr ins Detail, so zeigt sich laut BRV, dass im Segment ‚Aluräder‘ 2012 im deutschen Aftermarket-Geschäft von den Felgenherstellern insgesamt rund 4,23 Millionen Stück an den Handel verkauft wurden. Dieses Ergebnis beruht auf der Auswertung der Daten, die die Panelteilnehmer an die BBE Automotive gemeldet haben, ergänzt um Expertenschätzungen zum Sell In-Absatz der sonstigen Unternehmen.
Der Absatz der Panelteilnehmer, die ihren Anteil am Gesamtmarkt bei rund 90 Prozent sehen, sank im Vergleich zum Vorjahr um 8,4 Prozent und war damit deutlich rückläufiger als noch bei der letzten Schätzung im Herbst 2012 erwartet (- 5,8 Prozent). Für das laufende Jahr sind sie dennoch im Alusegment recht optimistisch. Sie erwarten rund 3,8 Millionen Stück Handels-Absatz, das entspräche einem Plus zum Vorjahr von 6,3 Prozent.
Genährt wird diese Prognose laut dem BRV vor allem aus aus der Erwartung, dass die in 2012 niedrig gehaltenen Lagerbestände im Handel sich 2013 positiv auf die Nachfrage auswirken. Ein Vergleich 2011/2012 des Sell In Absatzes von Alurädern zeigt, dass sich der Absatz kleiner Dimensionen bis 15 Zoll leicht stabilisiert hat, während große Zollgrößen leicht rückläufig waren.
Für das laufende Jahr wird dem BRV zufolge jedoch tendenziell wieder ein Absatzrückgang in den kleineren Dimensionen erwartet, weil Fahrzeuge serienmäßig auf größere Räder gestellt werden. Felgen zur optischen und qualitativen Aufwertung der Pkw haben, speziell ab 17 Zoll, weiterhin einen hohen Stellenwert, die Größen 18-20 Zoll machen zwar nur einen relativ geringen Anteil am Gesamtvolumen aus, bergen prinzipiell aber am ehesten Wachstumspotenzial.
Bemerkenswert, so die Einschätzung des Verbands, ist im Produkstegment Aluräder, dass der Anteil des Wintergeschäftes am Gesamtabsatz – wie schon in den vergangenen Jahren beobachtet – immer weiter steigt, während das klassische Frühjahrsgeschäft immer stärker einbricht. Auf Grund zunehmend serienmäßig verbauter Designräder rüsten die Kunden immer weniger im Sommer um.
Auch im Segment ‚Stahlräder‘ sank im vergangenen Jahr das Sell In Volumen der Panelteilnehmer, dabei fiel auch hier der Rückgang mit 13,3 Prozent deutlich stärker aus als zuletzt im Herbst 2012 erwartet (- 5,8 Prozent). Für 2013 wird ein weiterer Rückgang des Volumens um 6,1 Prozent auf rund 2,25 Mio. Stück prognostiziert.
Im Gesamtjahr 2013 ist den Panelergebnissen zufolge mit anhaltendem Konkurrenzdruck und Preiswettbewerb im Rädermarkt zu rechnen. Das restriktive Bestandsmanagement des Reifenfachhandels im vergangenen Jahr bietet jedoch unter Umständen positive Optionen für das Felgenersatzgeschäft des laufenden Jahres. Auch die mittelfristigen Aussichten sind eher bescheiden: Für die nächsten drei bis vier Jahre erwarten die Marktteilnehmer derzeit eine Stagnation auf der Stückebene bei weiter steigendem Preisdruck und damit tendenziell rückläufiger Wertebene.
Hintergrundinfo:
Seit Frühjahr 2007 erfolgt im BRV-Arbeitskreis Felgenhersteller eine regelmäßige, halbjährliche Erhebung der Abverkaufsdaten im Räder-Markt. Diese Sell In Erhebung bezieht sich ausschließlich auf den Pkw-Aftermarket. Ausgeschlossen sind Verkäufe an Fahrzeughersteller und Fahrzeugimporteure.
Laut BRV ist das Ziel der Erhebung, ein valides Sell In Marktvolumen für Räder für Deutschland zu erheben und Trends für die Zukunft aufzuzeigen. Die Arbeitskreis-Mitglieder melden ihre Sell In Volumen und schätzen unabhängig voneinander die übrige Nachfrage. Somit gelten die Daten als repräsentativ.