Fahrzeughersteller schreiben offiziell zwar keine Wartung der Klimaanlage vor, Werkstätten wissen jedoch, dass diese Serviceleistung in den meisten Fällen dennoch Sinn macht. Das Problem: Es ist nicht immer leicht, die Bedeutung des regelmäßigen Klimaservices auch dem Kunden verständlich zu machen. Diese Argumente können Ihnen dabei helfen.
Viele Autofahrer kommen leider erst dann in die Werkstatt, wenn es bereits zu spät ist. Denn die Notwendigkeit einer regelmäßigen Wartung der Klimaanlage leuchtet nicht jedem Werkstattkunden ein – was auch mit den damit verbundenen Kosten zu tun hat. Die von den WOW-Experten zusammengestellten Hintergrundinformationen und Argumente sollen Werkstattprofis helfen, die Kunden von den Vorteilen des Klimaservices zu überzeugen.
Warum muss eine Klimaanlage gewartet werden?
Bei Fahrzeugen gehen im Schnitt jährlich rund 10 bis 15 Prozent des eingesetzten Kältemittels (meist R134a) über die Gummianschlüsse und -verbindungen verloren (Diffusion). Das ist anders als beispielsweise bei einem Kühlschrank, der komplett verlötet und verschweißt ist: Bei einer stationären Klimaanlage wie dem Kühlschrank handelt sich um ein komplett dichtes System, bei dem es keine Vibrationen gibt. Aus diesem Grund läuft ein Kühlschrank rund 30 Jahre. Ein Fahrzeug hingegen ist ein mobiles System. Durch Schwingungen und die vorhandenen Verbindungselemente aus Gummi geht Kältemittel verloren, weshalb eine regelmäßige Wartung der Klimaanlage durchgeführt werden sollte.
Was viele Kunden auch nicht wissen: Das Kältemittel dient zusätzlich als Trägermedium für das sich in der Klimaanlage befindliche Öl, das der Klimakompressor zur Schmierung benötigt. Bei zu wenig Kältemittel besteht die Gefahr, dass dieser nicht mehr ausreichend geschmiert wird, was einen Totalausfall des Kompressors nach sich ziehen kann.
Wie häufig sollte eine solche Wartung durchgeführt werden?
Damit die Klimaanlage dauerhaft zuverlässig funktioniert, empfehlen die Experten von WOW, eine Wartung alle zwei Jahre durchzuführen. Denn ein Ausfall des Systems ist gerade im Hochsommer sehr belastend für den Körper.
Nimmt die Klimaanlage bei zu wenig Kältemittel einen irreparablen Schaden?
Die Klimaanlage nimmt keinen irreparablen Schaden. Sie funktioniert aber nicht mehr, da die Drucksensoren abschalten. Bei zu wenig Kältemittel passiert Folgendes: Wird die Klimaanlage nicht richtig gewartet und sind beispielsweise nur 250 g statt 500 g Kältemittel im System, versucht diese trotzdem, die eingestellte Temperatur zu erreichen. Die Klimaanlage bringt also permanent volle Leistung, was zu einem höheren Kraftstoffverbrauch und stärkeren Verschleiß des Kompressors führt.
Ist die Klimaanlage richtig befüllt, hat der Kompressor zwischendurch immer wieder Zeit abzuschalten. Er schaltet sich erst bei einer Veränderung der Temperatur wieder zu. Vorteil für den Werkstattkunden: Eine gut gewartete Anlage spart Kraftstoff und schont die Komponenten.
Was ist eine Klimadiagnose und was ist ein Klimaservice?
Hat der Werkstattkunde das Gefühl, die Klimaanlage kühlt nicht mehr richtig, überprüft der Kfz-Fachmann bei der Klimadiagnose die einzelnen Komponenten auf ihre Funktionsfähigkeit. So kann er feststellen, ob am Fahrzeug etwas kaputt, nicht mehr genügend Kältemittel oder eventuell ein Leck vorhanden ist.
Als Klimaservice bezeichnet man den Vorgang, wenn das Kältemittel abgesaugt wird und das angeschlossene Servicegerät mitteilt, wie viel abgesaugt und wieder aufgefüllt werden muss. Anschließend erfolgt beim Klimaservice die Befüllung mit der entsprechenden gereinigten Kältemittelmenge, dem abgesaugten Öl und eventuell einem Lecksuchadditiv (dabei Fahrzeugherstellerhinweise beachten).
Den ausführlichen Artikel lesen Sie in der neuen KRAFTHAND (9/2016), die am Samstag, 7. Mai, erscheint.