Der Automobilsalon in Genf zählt als erster Gradmesser und Kick-Off für das beginnende Automobiljahr. So ließen auch 77 Welt- und 40 Europapremieren eine spannende Messe erwarten. Schnell stellte sich Ernüchterung ein – unter den zahlreichen Facelifts, Up- und Downgrades gab es nur wenige Highlights zu sehen. Man merkte, unter den Herstellern herrscht Unsicherheit. Wo geht die Reise in Punkto Antriebstechnik hin?
Zu den besagten Highlights zählte der Toyota Mirai, ein bereits in Japan in Serie hergestelltes Brennstoffzellenfahrzeug. Möchte man zu den First-Movern gehören, kann man sich das H-Auto ab September für rund 78.540 Euro in die Garage stellen, eine Wasserstofftankstelle findet sich nämlich schwerlich in deutschen Landen – 15 Stück sind es derzeit. Im Übrigen: Der Hyundai ix35 Fuel-Cell ist schon jetzt in Deutschland zu haben. Ebenfalls nur heisse Luft erzeugt der Honda FCV-Concept. Das Fahrzeug soll 2016 in Japan auf den Markt kommen, danach folgen die USA und später Europa.
Hybride ganz vorn
Interessant waren die zahlreichen Hybrid-Modelle die gezeigt wurden, beziehungsweise deren individuellen Antriebslösungen (Mehr dazu: www.hochvoltkompetenz.de). Zumindest hier haben die deutschen Hersteller die Zeichen der Zeit erkannt. Die Palette reichte vom Audi Q7 e-tron, den Mercedes C350 Plug-in-Hybrid, den Porsche Cayenne S E-Hybrid über die Studie des BMW 3er Plug-in-Hybrid.
Formel-E
Rein elektrisch hingegen geht es in der Formel-E zu. Krafthand-Online hat sich in Genf über die neue Formel-Serie, die im Mai in Berlin Tempelhof gastiert mit ABT-Sportsline Sportdirektor Thomas Biermaier unterhalten. Das Interview ist in Kürze hier zu lesen.
Reifen der Strom erzeugt
Ebenfalls elektrisch ging es bei Goodyear/Dunlop zu. Mit dem Goodyear BH-03 hat der Reifenhersteller in Genf einen Pneu vorgestellt, der durch die Walkarbeit des Gummis und mit Hilfe eines piezoelektrischen Inlays elektrischen Strom erzeugen kann. Ob die Studie je in Serie geht blieb offen.
Borgward – Isabella
Enttäuschend verlief die Wiederbelebung der Marke Borgward. Es war kein Fahrzeug, keine Studie, keine Zeichnung auf dem Messestand zu sehen – abgesehen von einem wunderschönen Isabella Coupé aus den 50ern. Unbestätigten Informationen zufolge soll sich dies im September auf der IAA in Frankfurt mit der Präsentation eines SUV ändern. Bis zu fünf neue Modelle sollen in Zukunft kommen – ermöglicht durch den chinesischen Investor, der Beiqi Foton Motor Company.
Fazit – unsere Rundgang in BildernIm Ergebnis – viel Getöse und wenig wirklich Neues. Nichts desto Trotz – ein Besuch in Genf lohnt sich immer, auch wenn der Cappuccino 6,90 Euro kostet. Nicht nur das man aus Versehen Strizzl Stuck, Dieter Zetsche oder Jacky Ickx auf die Füsse tritt, die Stimmung und das internationale Flair des Automobilsalons sind immer eine Reise wert. Den umfangreichen Nachbericht zum Genfer Automobilsalon lesen Sie in der Krafthand Nr. 8. Einen Rundgang liefern wir Ihnen in derBildergalerie zum Salon.