Falsche Spureinstellung – die Auswirkungen

Die Werte für die Spur sind vom Hersteller so abgestimmt, dass die Räder in Verbindung mit den Werten für Sturz, Nachlauf und Spreizung bei Geradeausfahrt parallel zueinander laufen.

Eine falsche Spureinstellung verursacht schnell Schäden am Reifenprofil und erhöht die mechanische Belastung von Radlagern und der Lenkerlager. Allgemein gängige Werte liegen bei zirka –10 bis +20 Winkel-Minuten.

Die Prüfung und Einstellung der Spur

Die Einstellung der Spur muss so erfolgen, dass am Ende bei Geradeausstellung der Achse und Mittelstellung des Lenkrades/des Lenkgetriebes an jedem der beiden Vorderräder genau die halbe Gesamtspur gemessen werden kann.

Grundsätzlich muss also die korrekte Einstellung der Spur von der Mittelstellung des Lenkgetriebes erfolgen. Dadurch verfügt das Fahrzeug in Links- und Rechtskurven über ein identisches Fahrverhalten.

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Am präzisesten kann die Geradeausstellung durch Markierungen am Lenkgetriebe gemessen werden. Diese Markierungen der Lenkgetriebemittelstellung ist allerdings nicht bei jedem Lenkgetriebe vorhanden und wenn, dann nicht einheitlich.

Sind keine Markierungen vorhanden, zählt der Monteur die Lenkradumdrehungen von Anschlag zu Anschlag. Die Hälfte der Lenkradumdrehungen kennzeichnet die Mittelstellung des Lenkgetriebes.

In der Werkstattpraxis wird die Gesamtspur geprüft, indem man zunächst das Lenkgetriebe in Mittelstellung beziehungsweise Geradeausstellung bringt und dann auf den Spurskalen/-anzeigen die Gesamtspur sowie auch (je nach Achsmess-System) die Einzelspur abliest. Bei Abweichungen von den Sollwerten müssen die entsprechenden Räder korrigiert werden.

Beim HD-10 Achsmess-System können nach jeder Eingabe der Messwerte in die Softwareanwendung durch Auswahl des Protokolls die Einzelspurwerte abgelesen werden.

Beispiel

Das Lenkgetriebe steht in Mittelstellung, das linke Rad zeigt um 25‘ nach außen (– Spur), das rechte Rad um 20‘ nach innen (+ Spur). Die Gesamtspur laut Herstellerangaben muss + 15‘ betragen. Das bedeutet pro Rad + 7,5‘ Spur.

Anders ausgedrückt: Einzelspur jedes Rades + 7,5‘. Die Spurstangen liegen bei unserem Fahrzeug hinter der Vorderachse.

Vorgehensweise

Der Monteur löst die linke Spurstange und verdreht sie bis das Rad um einen Winkel von 7,5‘ nach innen zeigt. Danach löst er die rechte Spurstange und verdreht sie ebenfalls soweit, bis das rechte Rad ebenfalls 7,5` nach innen zeigt.

Sind keine weiteren Mängel oder Fehler in der Achsgeometrie vorhanden (Hinterachse), weist das Fahrzeug nach dem richtigen Einstellen der Spur einen fehlerfreien Geradeauslauf auf.

Achtung

Im Vorfeld auf die Gängigkeit der Spurstangengewinde achten. Gegebenenfalls mit Rostlöser arbeiten.