Oldtimerspezialist Christian Gambs über Tücken, sich wandelnde Ansprüche bei Restaurierungen und was er denen sagt, die einen Einstieg ins Classic-Car-Geschäft erwägen.
Mit jedem Jahr wächst in Deutschland die Begeisterung für Oldtimer. Vor diesem Hintergrund ist immer wieder zu hören, dass sich für Kfz-Werkstätten damit die Chance für ein zweites Standbein ergebe. Doch wie leicht ist es, in diesem Bereich Fuß zu fassen? Geht man hier vielleicht schwer kalkulierbare Risiken ein? Krafthand hat Christian Gambs, Inhaber von Gambs Fahrzeuglackierung und Karosseriebau in Unterschleißheim bei München, besucht. Hier werden neben aktuellen Fahrzeuginstandsetzungen bis zu einhundert Fahrzeugrestaurierungen im Jahr abgewickelt.
Herr Gambs, ist die Oldtimer-Klientel wirklich so zahlungskräftig, wie man ihr nachsagt?
Ja und nein. Es gibt, wie bei modernen Fahrzeugen auch, Kunden mit viel Geld und solche mit weniger. Am Fahrzeugtyp und -zustand erkennt man das aber nicht immer.
Viele unterschätzen den Rechercheaufwand für zum Beispiel die nötigen Einstelldaten eines speziellen Motors.
Wo ist eine Restaurierung schwieriger, bei richtig alten Autos oder auch schon bei Klassikern aus den 80ern?
Jede Restaurierung ist eine Herausforderung. Bei sehr alten Fahrzeugen, wie zum Beispiel bei Vorkriegs-Oldtimern, muss man sich mit Holz und Stellmacherarbeiten sehr gut auskennen. Hierzu braucht man Experten. Fahrzeuge aus den 50er und 60er Jahren haben aber auch ihre Tücken. Hier kann bereits der Ein- und Ausbau einer Windschutzscheibe unerfahrene Mechaniker vor große Probleme stellen. Vor allem die alten Technologien, wie Vergaser, Kontaktzündung und auch nur das Einstellen von Ventilen kann so manchen Mechatroniker überfordern.
Bei Fahrzeugen ab den 80er Jahren benötigen Sie zudem Experten für die Motorsteuerungselektronik. Auch muss man sich mit den ersten Assistenz- und Sicherheitssystemen, wie Airbag und ABS, auskennen. Hier gibt es bereits einige Spezialbetriebe, die weiterhelfen können.
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