Die Anforderungen an den Reifenservice sind in den vergangenen Jahren durch extreme Rad-Reifendimensionen, den Einsatz von UHP- und Run-Flat-Reifen sowie RDKS erheblich gestiegen. Welche Technologien den Werkstattprofi dabei wie unterstützen können, hat KRAFTHAND bei den Geschäftsführern Anja und Hans Heinl von ATH-Heinl erfragt.
Welche Trends es in Sachen Hebebühnen und Reifenservice gibt, weiß der Spezialist für Werkstattausrüstung sehr genau. Vor Ort in seiner neuen Firmenzentrale in Illschwang (Oberpfalz) konnten wir uns die neuesten Entwicklungen des Unternehmens zeigen lassen. Dabei war Thema, dass durch die Dimensionen die Montagefreundlichkeit der Reifen mittlerweile stark nachgelassen hat. Viele bewährte Reifenmontiermaschinen älteren Jahrgangs müssen vor den Größen moderner Räder kapitulieren. Galten 20-Zoll-Kompletträder noch vor wenigen Jahren als Exoten, sind sie heute schon für Kompaktfahrzeuge verfügbar.
Im Bereich der Wuchtmaschinen will ATH-Heinl eine Ultraschallmessung in die Serie einführen und den Wuchtvorgang beschleunigen.
Die immer größeren Spannbereiche deckt ATH mit seinen bekannten Maschinen gut ab. Für zwei neue Typen von Reifenmontiermaschinen konnte die wdk-Zertifizierung abgeschlossen werden. Sie sollen zeitnah auf den Markt kommen. Laut Hans Heinl bröckele die jahrzehntelange Dominanz von Reifenmontagemaschinen mit Spannteller. Beweis sei die Montiermaschine ATH M72Z mit zentraler Spannvorrichtung, für welche die Nachfrage stark steige. Jedoch werde aus seiner Sicht die klassische Tellermaschine immer ihre Daseinsberechtigung haben.
Im Bereich der Wuchtmaschinen will der Anbieter eine Ultraschallmessung in die Serie einführen und den Wuchtvorgang beschleunigen. Bisher konnte das bayerische Familienunternehmen zwar alle Anforderungen an die Bereifung von E-Fahrzeugen abdecken. Allerdings wird die Entwicklung in diesem Markt mit großem Interesse beobachtet und auf Veränderungen entsprechend reagiert.
Trends bei den Hebebühnen
Für Anja Heinl ist klar, dass für die Werkstätten der universelle Einsatz und eine umfangreiche Ausstattung bei der Hebebühne enorm wichtig sind. Darauf, dass die Fahrzeuge aufgrund umfangreicherer Ausstattung immer schwerer würden und auch der Radstand sich zwangsläufig verändern würde, reagiere der Spezialist mit seinen aktuellen Entwicklungen. So kommen in diesem Jahr noch eine modulare Viersäulenhebebühne sowie eine Zweisäulenhebebühne auf den Markt beziehungsweise als Vorserienprodukte in den Testlauf.
Eine erhöhte Nachfrage gab es im vergangenen Jahr für die Auffahrscheren-Hebebühne ATH-Cross-Lift. Für die diesjährige Automechanika kündigten die beiden Geschäftsführer für den Hebebereich noch weitere Überraschungen an.