ZDK-Krise

AÜK gerettet – steht der Verband dennoch vor der Aufspaltung?

ZDK-Präsident Arne Joswig (links) und Detlef Peter Grün, ZDK-Vizepräsident und ZVK-Geschäftsführer sowie oberste Leitung der AÜK und Bundesinnungsmeister (rechts). Bilder: ZDK

ZDK-Präsident Arne Joswig wirbt für den Verbleib des Kfz-Landesverbands Nordrhein-Westfalen im ZDK, da am 13. November 2024 auf der Mitgliederversammlung des Landesverbands in Düsseldorf über einen möglichen Austritt beraten wurde.

„Die Mitwirkung eines so großen und wichtigen Verbands in den Gremien des ZDK ist von hoher Bedeutung. Damit wird nicht nur der ZDK gestärkt, sondern auch der Landesverband gewinnt bei seinen bundespolitischen Anliegen an Einfluss“, so Joswig vor den Delegierten. Das ließe sich nicht erreichen, wenn der Landesverband lediglich Mitglied im Zentralverband des Kraftfahrzeughandwerks (ZVK) bleibe, so der ZDK-Präsident. Denn Landesverbände, die nur Mitglied im ZVK sind, könnten politische Themen oder Handelsinteressen auf Bundesebene nicht mehr vertreten. Dies sagt er vor dem Hintergrund, dass der ZVK im Oktober 2024 die Gründung einer eigenen und vom ZDK unabhängigen Geschäftsstelle beschlossen hat, um das AÜK-System zu retten (Krafthand berichtete). Zu Hintergründen lesen Sie bitte hier.

In seiner Rede verwies Joswig auf die seit vergangenem Jahr umgesetzten strukturellen Veränderungen im ZDK, die den Verband noch leistungsfähiger und schlagkräftiger machen. Insbesondere die Neuaufstellung in Berlin mit der Abteilung Politik und Kommunikation und einem eigenen Büro in Brüssel zeigen bereits Erfolge.

„Als Präsident setze ich mich intensiv für die Interessen unseres Gewerbes ein. Dafür brauche ich den Rückhalt der Betriebe und der gesamten Verbandsorganisation einschließlich Nordrhein-Westfalen. Mit Selbstverzwergung ist noch niemand groß geworden“ Arne Joswig

Trennung sei nicht notwendig

„Gerade in den aktuell herausfordernden Zeiten für die gesamte Automobilbranche brauchen unsere Betriebe einen starken Verband, der auch politisch ernstgenommen wird“, so Joswig. „Zwei nebeneinander handelnde Verbände hingegen halbieren den Einfluss, den sie sich seit 1978 als gemeinsam agierender Verband erarbeitet haben. Jeder müsste für sich eigene Strukturen aufbauen. Das ist nicht zukunftsweisend, sondern bürokratischer Stillstand. Und zwei getrennte Organisationen würden immer weiter ihr Eigenleben entwickeln, so dass künftige Kompromisse und die Zusammenarbeit noch schwieriger würden.“

Joswig wies erneut darauf hin, dass – anders als oft zu hören – zum Erhalt des AÜK-Systems eine Trennung der beiden Verbände laut Gutachter nicht notwendig sei. Ferner müsse auch kein Landesverband aus dem ZDK austreten, sollte die Geschäftsstelle des Kfz-Gewerbes zwischen ZDK und ZVK tatsächlich aufgespaltet werden.

„Innerhalb der Nachbegutachtung zur AÜK wurden alle kritischen Abweichungen entweder geschlossen oder zu nicht kritischen Abweichungen heruntergestuft.“ Detlef Peter Grün

Fakt ist jedenfalls, dass sich der ZVK-Geschäftsführer Detlef Peter Grün, der zugleich oberste Leitung der Inspektionsstelle AÜK und Bundesinnungsmeister ist, erleichtert zeigt aufgrund einer Entscheidung der DAkks in Hinblick auf die AÜK: „Innerhalb der Nachbegutachtung der AÜK vom 14. November 2024 wurden durch die Begutachter der DAkkS alle kritischen Abweichungen entweder geschlossen oder zu nicht kritischen Abweichungen heruntergestuft.“ Zu den kritischen Abweichungen gehörte auch die eindeutige Identifizierbarkeit und Unabhängigkeit der Inspektionsstelle AÜK, die nun ebenfalls auf nicht kritisch gestuft wurde. Diese muss laut Grün jedoch noch durch die ZVK-Mitgliederversammlung am 3. Dezember bestätigt werden.

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