Mehr als jeder dritte Autofahrer will sich in den nächsten 18 Monaten einen anderen Wagen zulegen – dies ist eines der zentralen Ergebnisse der repräsentativen Aral-Studie ’Trends beim Autokauf’. Diese ist jetzt in der siebten Auflage erschienen. Weitere Erkentnisse: Barzahlung steht an erster Stelle, Volkswagen hat bei der Markenwahl die Nase vorn. Und: Elektrofahrzeuge sind im Bewußtsein angekommen, das Kaufinteresse ist aber weiterhin gering.
Das Kaufinteresse ist so groß wie nie zuvor in der Geschichte der Studie ‚Trends beim Autokauf‘. 36 Prozent der Befragten wollen sich in den kommenden 18 Monaten ein anderes Auto zulegen. Das entspricht einem Plus von 10 Prozent gegenüber der Vorgängerstudie vor zwei Jahren.
Außerdem stellt dies den größten Anstieg seit der Erstauflage dieser Erhebung im Jahr 2003 dar. Bezogen auf Neuwagen fällt der Vergleich wie folgt aus: Wollten vor zwei Jahren nur 10 Prozent der Befragten ein fabrikneues Fahrzeug kaufen, sind es jetzt 16 Prozent.
Als Grund für diese positive Entwicklung nennt die Studie das positive Konsumklima. Weiterhin interessant: Im Unterschied zu den Vorjahren steht die Barzahlung wieder an erster Stelle. Zu diesem Trend tragen steigende Reallöhne und niedrige Zinsen bei, so die Studie.
Welche Marken liegen beim Kaufinteresse vorn und welche verlieren?
An erster Stelle in der Käufergunst liegt mit 17 Prozent wieder die Marke Volkswagen. Jeweils 8 Prozent interessieren sich für Opel, Ford, BMW, Audi oder die japanischen Importeure. Opel verliert gegenüber der Vorgängerstudie zwei Prozent, BMW und Audi gewinnen jeweils ein Prozent hinzu, Ford stagniert. Mercedes vereint unverändert 7 Prozent aller Stimmen auf sich.
Düster sind die Aussichten dagegen für die französischen Importeure: Vor zwei Jahren wollten noch neun Prozent der Befragten ein Auto aus französischer Produktion kaufen, jetzt sind es nur noch drei Prozent. Auch das Kaufinteresse für koreanische und italienische Fabrikate ist von 7 auf 4 Prozent und 5 auf 1 Prozent eingebrochen.
Quantensprung bei der Akzeptanz für das Elektroauto
Konnten sich vor zwei Jahren nur 27 Prozent der Befragten grundsätzlich vorstellen, einen ‚Stromer‘ zu kaufen, sind es jetzt 53 Prozent. Auch bei der Schätzung des Anschaffungspreises ist inzwischen mehr Realismus eingezogen. Die Befragten nehmen an, dass sie im rechnerischen Mittel 28.120 Euro für ein Elektroauto investieren müssten. Bei der Vorgängerstudie 2013 lag die Schätzung noch knapp 8.000 Euro darunter.
Auch die Bereitschaft, einen Mehrpreis zu entrichten, steigt deutlich. Wenn das Wunschmodell als reines Elektroauto angeboten würde, wären immerhin 30 Prozent der Befragten bereit, dafür mehr Geld zu investieren. Dieser Anteil hat sich innerhalb von nur zwei Jahren mehr als verdoppelt.
Kaufinteresse bei Elektroautos immer noch gering
Zu einem unmittelbaren Kaufinteresse führt das jedoch nicht, denn beim Autokauf innerhalb der nächsten 18 Monate ziehen nur ganze zwei Prozent der Studienteilnehmer ein Elektroauto in Betracht.
Ein Manko des Elektroautos bleibt nach wie vor die Reichweite. Potenzielle Käufer erwarten im rechnerischen Mittel eine Mindestreichweite von 418 Kilometer pro Ladevorgang. Reine Elektroautos sind von dieser Vorgabe weit entfernt.
Zu welchen Ergebnissen die Studie bei Rückrufen oder etwa der Akzeptanz für das autonome und vernetzte Fahren kommt, lässt sich in der vollständigen Studie nachlesen. Das PDF der Studie steht am Ende des Textes zum Download bereit.
Die Printversion kann hier angefordert werden.