Aftermarket 2019: Chancen und Herausforderungen

„Wir gehen von einem weiteren starken Werkstattjahr aus“

Welche Trends und Entwicklungen sehen die wichtigsten Branchenverbände für das kommende Jahr?

Jürgen Karpinski
Jürgen Karpinski, Präsident des Zentralverbands Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe, will für eine dritte Amtszeit kandidieren. Bild: ZDK
Gastkommentar von ZDK-Präsident Jürgen Karpinski

„Wir gehen von einem weiteren starken Werkstattjahr aus“

Für 2019 erwartet das Deutsche Kraftfahrzeuggewerbe ein Autojahr auf dem Niveau von 2018. So ist im kommenden Jahr mit rund 3,43 Millionen Neuzulassungen zu rechnen. Das Gebrauchtwagensegment wird wieder von der Dieselkrise beeinflusst werden. Daher rechnen wir mit einem leichten Rückgang der Besitzumschreibungen auf einen Wert zwischen 7,2 bis 7,3 Millionen Pkw. Denn die regionalen Umtauschprämien für die Intensivstädte sowie andere, zeitlich teilweise aber begrenzte Wechselprämien dürften den Gebrauchtwagenmarkt nicht allzu sehr beeinträchtigen.

Die Werkstattauslastung wird den für dieses Jahr zu erwartenden Wert von durchschnittlich 86 Prozent auch im kommenden Jahr halten können. Insofern gehen wir für 2019 von einem weiteren starken Werkstattjahr aus. Wichtiges Thema für 2019 ist die Hardwarenachrüstung älterer Dieselfahrzeuge. Die dafür notwendige Regelung muss jetzt endlich vom Bundesverkehrsministerium auf den Weg gebracht werden.

Digitale Bausteine sinnvoll vernetzen

Wer seinen älteren Diesel mit Hardware freiwillig sauberer machen will, sollte dafür auf eine rechtssichere Regelung zurückgreifen können und von Fahrverboten verschont bleiben. Nur dann werden Dieselfahrzeuge mit ihrem sparsamen und klimafreundlichen Antrieb wieder werthaltig. Und so werden Diesel -besitzer, gewerbliche Flottenbetreiber und vor allem die geballt betroffenen kleinen und mittelständischen Kfz-Betriebe aus einer ansonsten ausweglosen Situation befreit.

Weitere Herausforderungen sind und bleiben Digitalisierung und Vernetzung. Hier stellt sich jedem Kfz-Unternehmer die Frage, was das für seinen Betrieb bedeutet. Es gibt viele digitale Werkzeuge, die für sich gesehen durchaus Sinn machen. Entscheidend ist aber, dass diese einzelnen Bausteine sinnvoll miteinander vernetzt werden und möglichst mit bereits vorhandenen Werkzeugen harmonieren.

Was unstreitig ist: In der Digitalisierung der Betriebsorganisation steckt eine Menge Potenzial, Abläufe effizienter zu gestalten und profitabler zu werden. Dafür bedarf es einer leistungsfähigen Infrastruktur. Dazu gehört der flächendeckende Internetzugang mit hinreichenden Bandbreiten im Gigabit-Bereich. Dazu gehört auch ein flächen deckendes 5G-Funknetz für die vernetzte Mobilität. Hier haben wir in Deutschland erheblichen Nachholbedarf. Die politischen Entscheidungsträger sind hier dringend aufgefordert zu handeln, damit die Kfz-Betriebe ihre Zukunft auf diesem Gebiet erfolgreich gestalten können.

 

Weitere Verbandsstatements: 

ASA-Präsident Frank Beaujean: „Die Lage ist angespannt“

GVA-Präsident Hartmut Röhl: „2019 wird aus wettbewerbspolitischer und -rechtlicher Sicht spannend“

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