ADAC-Test

Wie gut Elektroautos heizen

Die Untersuchungen des ADAC zeigen bei einer Außentemperatur von – 10 Grad keinen signifikanten Effizienzvorteil der Wärmepumpe. Die Testfahrzeuge VW ID.3, BMW iX, Renault Zoe und Tesla Model Y hatten mit Wärmepumpe einen ähnlich hohen Energiebedarf wie Modelle mit simpler Heiztechnik, etwa e-Up oder Fiat 500e. Bild: BMW

Heizen kostet Energie – auch im Elektroauto. Wie viel das ist, wie lange es dauert, bis der Innenraum warm ist, und wie schnell er wieder auskühlt, hat der ADAC bei minus 10 °C in der Kältekammer untersucht.

In einer Studie ermittelte der Automobilclub auf Basis von Messungen mit sieben verschiedenen Elektroautos, wie energie- und zeiteffizient Elektroautos heizen, wie viel Heizleistung für das Halten der Temperatur nötig ist und wie lange die Wärme im Innenraum hält. Das Fahrzeug galt erst als komplett aufgeheizt, als die Temperaturen sowohl auf dem Fahrerplatz als auch auf der Rückbank und im Fußbereich 20 °C erreichten.

Gründe für die großen Unterschiede bei der Heizdauer gibt es mehrere. Oft haben die Hersteller schlicht und einfach an den Luftdüsen gespart. Bild: ADAC

Wie die Messstudie zeigt, reichten schon relativ moderate Energiemengen aus, um die Luft im Innenraum der Elektro-Testfahrzeuge im Mittel auf plus 20 °C zu erwärmen: Der Hyundai Kona Elektro und der Fiat 500e kamen mit jeweils 1,5 kWh aus, das Tesla Model Y benötigte 1,6 kWh, der Renault Zoe 1,8 kWh und VW e-Up und BMW iX 2,0 kWh. Der VW ID.3 verbrauchte 2,3 kWh Energie.

Bei der Heizdauer zeigten sich allerdings überraschend große Unterschiede. Der BMW iX erreichte die Zieltemperatur schon nach 12,5 Minuten. VW ID.3 und Hyundai Kona Elektro benötigten rund 25 Minuten. Der Fiat 500e schaffte es in etwas mehr als 30 Minuten. Beim Renault Zoe (14 °C), VW e-Up (10 °C) und Tesla Model Y (15 °C) gelang es auch nach 40 Minuten nicht, den Innenraum komplett auf durchschnittlich 20 °C zu erwärmen.

Fazit des ADAC: Die Heizleistung ist mit 1,5 bis 2 kW so gering, dass niemand Angst haben muss, im Elektroauto im Stau frieren zu müssen – vorausgesetzt, der Akku ist zu Staubeginn nicht schon weitgehend entladen. Der vermeintlich entscheidende Nachteil gegenüber dem Verbrenner ist laut den Experten im Stauszenario somit kleiner als gemeinhin angenommen.