30. Jubiläum: Continental produzierte 250 Millionen elektronische Bremssysteme
Die elektronischen Bremssysteme (EBS) von Continental feiern 30. Geburtstag. Darüber hinaus stehen zwei weitere Jubiläen an: In Frankfurt geht das 100-millionste EBS-Aggregat vom Band – es ist gleichzeitig das 250-millionste weltweit von Continental. Felix Bietenbeck, Leiter des Geschäftsbereichs Vehicle Dynamics: ‚Seit 1984 sorgen die elektronischen Bremssysteme mit stabilisierenden Bremseingriffen für mehr Sicherheit auf den Straßen. Damit gehören ABS und elektronische Stabilitätskontrolle zu den wichtigsten Lebensrettern im Straßenverkehr.‘
Die Produktion der elektronischen Bremssysteme begann 1984 im Werk in Frankfurt-Rödelheim – hier lief mit der MKII das erste Anti-Blockier-System (ABS) von Continental vom Band. Das MKII gehörte 1984 als vollintegriertes ABS erstmals zur Serienausstattung im Lincoln Continental und im Ford Scorpio.
Weniger Gewicht
Mit einem Gewicht von 11,5 Kilogramm war es ein echtes Schwergewicht. Doch es erfüllte seine Funktion, nämlich die Verhinderung der Blockade eines oder mehrerer Räder. Das Gewicht der EBS-Aggregate verringerte sich weiter. Die MK 20, die 1995 in Serie ging, wog nur noch 2,7 Kilogramm. Seit 2011 ist das aktuelle elektronische Bremssystem MK 100 in Serie – Gewicht und Abmessungen wurden erneut wesentlich Drittel reduziert. Was sich dagegen erhöhte, war die Stückzahl: Produzierte Continental im Jahr 1988 noch knapp 500.000 elektronische Bremssysteme, so waren es 2013 mehr als 20 Millionen Stück.
Unfallvermeidung durch ABS und ESC
Neben dem Anti-Blockier-System (ABS) hilft die elektronische Stabilitätskontrolle (ESC) in einem frühen Stadium, das Schleudern des Fahrzeugs und damit das Abkommen von der Fahrbahn zu verhindern. Infolgedessen verringert sich auch die Gefahr des seitlichen Anpralls gegen einen Baum, der in Deutschland im Jahr
2013 – laut der Unfallforschung der Versicherer (UDV) – die Ursache für fast jeden fünften tödlichen Unfall war.
Mehr Sicherheit
Weitere Studien des Allianz-Zentrums für Technik (AZT) belegen: Werden Fahrzeuge flächendeckend mit ESC ausgerüstet, könnte jeder vierte Unfall mit Personenschaden und bis zu 40 Prozent der Unfälle mit Todesfolge vermieden werden. Auch bei Zweirädern besitzen elektronische Bremssysteme großes Potenzial zur Unfallvermeidung: Wären Motorräder flächendeckend mit ABS ausgestattet, könnten zehn Prozent der Unfälle mit schweren Personenschäden verhindert werden.
ESC-Pflicht in Europa, USA und Asien
Die Gesetzgeber in Europa, den USA und Teilen Asiens haben das Unfallvermeidungspotenzial inzwischen erkannt und ESC gesetzlich vorgeschrieben: Alle neu entwickelten Pkw- und Nutzfahrzeugmodelle in Europa müssen seit November 2011 ESC an Bord haben. Ab November 2014 gilt die ESC-Pflicht für alle neu zugelassenen Fahrzeuge in Europa. Ähnlich sind die Vorschriften in Japan. Bereits seit September 2011 ist ESC in den USA für alle Fahrzeuge bis 4,5 Tonnen gesetzlich vorgeschrieben – in Südkorea seit Januar 2012. Nach Angaben der DAT verfügten in Deutschland im Jahr 2013 bereits 70 Prozent der Fahrzeuge im Bestand und 87 Prozent der erworbenen Neuwagen über ESC.
Auch bei Zweirädern will die Europäische Union (EU) die Zahl der schweren Unfälle durch eine ABS-Pflicht senken: Daher ist das Anti-Blockier-System für alle Motorräder über 125 Kubikzentimeter ab 2016 für neu entwickelte Modellreihen und ab 2017 für alle neuen Motorräder europaweit verbindlich vorgeschrieben.
Basis für Fahrerassistenzfunktionen
Neben ihrem wesentlichen Beitrag zur aktiven Sicherheit im Straßenverkehr sind elektronische Bremssysteme auch die Basis für Fahrerassistenzfunktionen. So bremsen beispielsweise Notbremsassistenten und Abstandsregeltempomaten selbständig ohne Zutun des Fahrers. Umgesetzt wird das Abbremsen durch die elektronische Stabilitätskontrolle.
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