Automechanika 2024: Persönliche Highlights

Im Zeichen der Reparatur

Technikredakteur Sebastian Schuster hat auf der Automechanika 2024 einiges unter die Lupe genommen. An den Ständen von Maha und Borg-Warner entdeckte er seine persönlichen Messehighlights.

Für die Mechatronik des DQ501 (links) gibt es einen Reparatursatz von Borg-Warner (rechts). Bilder: Schuster

Meine zwei persönlichen Highlights in Frankfurt: Am Stand von Maha entdeckte ich ein innovatives Hebebühnensystem mit regulierbarer Geschwindigkeit. Und bei Borg-Warner fiel mir besonders ein Getriebereparatursatz für das Doppelkupplungsgetriebe DQ501 auf, das vielfach in bestimmten Fahrzeugen des VW-Konzerns zu finden ist.

Beim Hebebühnensystem des Allgäuer Werkstattausrüsters war mir sofort klar, dass es die Arbeit in der Werkstatt enorm erleichtern kann. Denn die fein dosierbare Steuerung ermöglicht beim Ausbau sperriger oder schwerer Komponenten, wie Getriebe oder Achsträger, millimetergenaues Arbeiten. Aus meiner Werkstattzeit habe ich noch gut in Erinnerung, dass die Hebebühnen grundsätzlich mit einer zu groben Abstufung gearbeitet haben. Selbst mit dem kürzesten Knopfdruck wurde das Fahrzeug zu weit gehoben oder gesenkt.

Um die Drehzahl der Elektromotoren regelbar zu machen, setzt Maha in der Steuerung eine Leistungselektronik ein, die den Motor sanft anlaufen lässt. Zudem stehen drei Drehzahlmodi zur Verfügung, über die der Kfz-Profi das Fahrzeug präzise in Stellung bringen kann. Diese drehzahlgesteuerte und damit fein dosierbare Hebebühne ist für mich ein echtes Highlight, welches hoffentlich bald den Sprung vom Konzept zur Serie schafft.

Neben der funkbetätigten Steuerung ist die optionale Multifunktions-Fernbedienung Omnilink ein weiterer Teil der Innovation. Mit ihr sollen sich Maha-Geräte wie Grubenheber oder Hebebühne künftig universell steuern lassen. Also „eine für alle“. Ob man dieses Handgerät allerdings in der Praxis benötigt, sei dahingestellt.

Am Maha-Messestand: Armin Weiß, Leiter technischer Service, führt das Next-Gen-Lifting-Control-System vor. Es arbeitet mit einer Leistungselektronik, die die Drehzahl der Motoren steuert.

Am Stand von Borg-Warner entdeckte ich eine Lösung für Getriebeprobleme am DQ501. Der Zulieferer empfiehlt hier, sich zunächst die Mechatronik anzusehen. Oft sind ein oder mehrere Magnetventile defekt, die somit gravierende Auswirkungen auf das Schaltverhalten des Doppelkupplungsgetriebes haben. Nur die entsprechenden Ventile zu erneuern, sei aber zu kurz gedacht, informierte mich ein Mitarbeiter: In der Nähe der Ventile ist eine großflächige, aus Kunststoff bestehende und mit Leiterbahnen bestückte Platine angebracht, die durch Öl und Hitze spröde wird und beim Ausbau zum Brechen neigt. Diese ist im angebotenen Reparatursatz enthalten, ebenso benötigte Ventile und Kleinteile. Für mich ist der Reparatursatz eine gute Lösung, vor allem weil der Anbieter auch das Getriebe ans Band des Autoherstellers liefert – das sollte für Passgenauigkeit und das erforderliche Know-how sprechen.

Für die Mechatronik des DQ501 (links) gibt es einen Reparatursatz von Borg-Warner (rechts).

Vielfach präsentierten die Aussteller Altbekanntes und Bewährtes. Doch es waren auch Innovationen im Bereich Fahrzeugreparatur zu sehen, die mich beeindruckten.

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