Renditestarkes Zweitgeschäft: Karosseriereparatur
Wie ein Inhaber einer klassischen Werkstatt das Reparieren komplexer Unfallschäden für sich entdeckte und damit gute Umsätze macht.
Was sich Rudolf Kuhn in den vergangenen dreißig Jahren im idyllischen Bernried am Westufer des Starnberger Sees (als zweites Standbein) aufgebaut hat, kann durchaus als Modell für freie Werkstätten dienen: der Einstieg in die Karosseriereparatur. Dabei spielt inzwischen ein Werkzeug aus und von Carbon eine wichtige Rolle.
Doch von Anfang an: Als Systemnehmer von 1a Autoservice deckt Kuhn mit seinen fünf Mitarbeitern das typische Kfz-Leistungsspektrum an Service und Wartung von Pkw, Transportern und Lkw ab. Einer speziellen Leidenschaft frönt der Chef jedoch bereits seit er in einem Mercedes-Autohaus in den 1980ern die Lehre gemacht hat. Dort wurden sämtliche Lkw-Karosserieschäden selbst repariert. Viele Mechaniker hatten darauf aber wenig Lust. Ihn hingegen begeisterte diese Arbeit schon damals – bis heute. Deshalb übernimmt er in seinem Betrieb immer noch alle Karosseriearbeiten selbst. Seitdem er sich ein Brückenwerkzeug angeschafft hat, begeistert ihn dabei vor allem die Bit-Reparaturmethode.
„Eine Seitenwand ganz ohne Neuteil perfekt reparieren zu können, da schlägt jedes Handwerkerherz höher.“
Vor diesem Hintergrund blickt Kuhn zurück: „Auf YouTube gibt es viele interessante Videos, die mir als Weiterbildung dienten und dienen. Allerdings werden dort meist schwierige Schäden gezeigt, deren Reparatur in den Filmchen immer einfach aussehen. In der Praxis aber habe ich mir mit meinem lange Zeit genutzten Werkzeug wirklich schwergetan, diese umzusetzen.“ Das änderte sich allerdings, als er auf die Miracle-Gebrauchtgeräte aufmerksam wurde, welche der Ausrüster Carbon aus Inzahlungnahmen überholt anbietet.
Dabei propagiert Carbon die Vorteile der sanften Außenhautinstandsetzung schon seit 1998. Nach den Anfängen mit Werkzeugen und Schulungen für die lackschadenfreie Ausbeultechnik zum Beseitigen von Hagel- und Parkdellen hat sich das Unternehmen zu einem Spezialanbieter für innovative Außenhautsysteme mit tiefgreifendem Know-how für die Karosseriereparatur entwickelt. Dazu beigetragen haben zwanzig Jahre als Distributor des Miracle-Systems für die DACH-Region und die enge Zusammenarbeit mit Bildungseinrichtungen, Versicherern, Sachverständigenorganisationen und Automobilherstellern.
Für die handwerkliche Reparatur der Karosserieaußenhaut sprechen etwa der Erhalt der originalen Karosseriestruktur und des werkseitigen Korrosionsschutzes sowie der Wegfall der Kosten für neue Karosserieteile.
In Schulungen und Demos bei potenziellen Kunden haben die Carbon-Trainer zudem hunderte von Karosserieschäden repariert sowie Produktneuentwicklungen wie die Klebetechnik maßgeblich mitbegleitet. Nachdem sich das Unternehmen 2019 endgültig vom japanischen Hersteller der Miracle-Zugkomponenten trennte, standen die Trainer mit ihrer langen Erfahrung aus der Reparaturpraxis Pate bei der Entwicklung des neuen CBR Carbon Body Repair Systems, dem laut Unternehmen weltweit ersten Richtsystem mit extrem leichten Zugkomponenten aus Carbon. Die vollständig von Carbon in Deutschland entwickelte und produzierte Lösung hebe die Bit-Reparaturmethode und Klebetechnik auf ein neues Level in puncto Ergonomie, Flexibilität und erzielbarer Richtqualität.
Nicht zuletzt wegen dieser versprochenen Merkmale meldete sich Kuhn bei dem Unternehmen. Der erste Kontakt mit Carbon-Gründer und Vertriebsleiter Siegbert Müller sei geprägt gewesen von Offenheit und Fairness. Darum nahm Kuhn das Angebot Müllers für eine Vergleichsschulung an: Es wurde an einem überholten Gebrauchtsystem gearbeitet und an einem neuen CBR-Richtarbeitsplatz.
Erfahrungen mit dem CBR-System
„Wenn Du das CBR-System das erste Mal selbst in die Hand nimmst und den direkten Vergleich hast, dann sind die Unterschiede sofort spürbar“, erklärt Kuhn. Das CBR-System hätte eben nicht nur ein Techniker am Schreibtisch entwickelt, sondern komme aus der Praxis heraus. Anfangs hätte er bezüglich der Halt- und Belastbarkeit der Zugkomponenten aus Carbon und Kunststoff Bedenken gehabt: „Nach den ersten gerichteten Schäden wusste ich, die Sorge ist unbegründet. Die Teile sind voll belastbar.“ Gewöhnen, sagt Kuhn, müsse er sich noch ein bisschen an die neue Arbeitsweise, dafür stoße er reparaturtechnisch jetzt in komplett neue Sphären vor.
Was früher ein klarer Tauschkandidat war, kann er jetzt reparieren und verweist dabei auf eine stark deformierte Subaru-Tür. Mit Klebetechnik, Push-Pull-Druckluftpresse und dem CBR-System sei die Reparatur ein „Kindergeburtstag“ gewesen, sagt Kuhn. Zugleich versprechen ihm solche handwerklichen Karosseriereparaturen hohe Renditen. Er könne sich damit an Schäden wagen, die er früher ablehnen musste. Beispielsweise eine Seitenwandreparatur, die vom Markenhändler mit über 12.000 Euro angeboten wurde. „Diese Seitenwand dann ganz ohne Neuteil perfekt reparieren zu können, da schlägt jedes Handwerkerherz höher“, erzählt der Routinier sichtlich stolz.
Obwohl sich die Schadensteuerung mittlerweile auch bei ihm bemerkbar mache, sei das CBR aus Unternehmersicht ideal, um Haftpflichtschäden schneller und profitabler anzugehen. Die Kunden seien von den Vorteilen der günstigeren Reparatur leicht zu überzeugen. Dabei ist die Nachhaltigkeit mit schmalerem CO2-Fußabdruck nur eins von vielen Argumenten für die handwerkliche Reparatur. Dazu zählen der Erhalt der originalen Karosseriestruktur und des werkseitigen Korrosionsschutzes, geringerer Lack- und Materialverbrauch, die Reduzierung der Durchlauf- und Mietwagenzeiten, weniger administrativer und Logistikaufwand und nicht zuletzt der Wegfall stetig steigender Ersatzteilkosten.
Unterm Strich
Letztlich erklärt Kuhn, seien handwerkliche Reparaturen beschädigter Teile mit dem CBR für freie Kfz-Betriebe häufig problemloser und profitabler als die Reparatur mit Blechteilen bei mageren Margen. Wer aber rationell und schnell arbeiten wolle, müsse natürlich investieren. „Das CBR-System sollte sich bei uns nach etwa zwei Jahren vollständig amortisiert haben“, lautet Kuhns Fazit, der zum Abschluss ergänzt: „Das ist viel besser, als Zahnriemen zu wechseln: Macht einfach mehr Spaß und bringt deutlich mehr Rendite!“
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