Drehmomentschlüssel in Eigenregie überprüfen?
Auch wenn es keine gesetzliche Vorschrift zur Überprüfung der Drehmomentwerkzeuge gibt, sollten Werkstätten laut Dekra ihre Drehmomentschlüssel jährlich oder nach 5.000 Belastungen gemäß DIN EN ISO 6789 kalibrieren lassen. Selbst kleinere Betriebe erreichen diesen Wert relativ schnell. Wenn man von fünf Verschraubungen pro Rad ausgeht, sind nach nur 250 Fahrzeugen die veranschlagten 5.000 Lastwechsel erreicht.
Fahrzeughersteller und Importeure geben ihren Servicepartnern oft halbjährliche Intervalle vor und nehmen dabei die ISO-Norm als Grundlage. Freie Werkstätten können dagegen selbst entscheiden, ob sie ihre Drehmomentwerkzeuge in regelmäßigen Abständen überprüfen lassen wollen.
Die Erfahrungen der Dekra haben aber gezeigt, dass bei Erstprüfungen bis zu drei Viertel der Drehmomentschlüssel außerhalb der Toleranz liegen. Darüber hinaus raten nicht nur Experten der einschlägigen Überwachungsvereine, sondern auch renomierte Werkzeughersteller wie Stahlwille, Gedore oder Hazet dringend zu einer regelmäßigen Überprüfung der Drehmomente.
Abgesehen von den augenscheinlich notwendigen Kalibrierungsintervallen durch zertifizierte Prüfinstitute ist es für den Werkstattfachmann durchaus sinnvoll, zwischendurch die Funktionalität der Drehmomentschlüssel selbst überprüfen zu können. Gerade bei unsach gemäßer Verwendung – beispielsweise nach einem Sturz vom Hebebühnenarm oder einer Drehmomentüberlastung. Unter dem Namen SmartCheck bietet Stahlwille dazu jetzt ein handliches Dreh moment-Prüfgerät für Werkstätten und Servicemobile an.
Für eine verlässliche Messung soll das Gerät eine präzise Messtechnologie verwenden, die laut Angaben eine Anzeigeabweichung von lediglich ± 1 Prozent ergibt. Der Werkzeughersteller betont, dass so binnen kürzester Zeit feststeht, ob sich ein Drehmomentschlüssel innerhalb der vorgegebenen Toleranzen bewegt oder eine Justierung nötig ist.
Bekanntlich haben die Drehmomentschlüssel von Stahlwille zumeist gut zugängliche Justierpunkte. Der korrekte Wert lässt sich somit relativ leicht einstellen. Natürlich kann dieses Prüfgerät Drehmomentschlüssel eines jeden Herstellers überprüfen, allerdings ist eine schnelle Justierung oft nicht bei allen Fabrikaten möglich.
Grundsätzlich muss erwähnt werden: Werkstätten, die nicht auf eine strenge Einhaltung der ISO-Norm angewiesen sind, können mit diesem Tool den Kalibrierungsintervall sicherlich etwas hinauszögern, aber keinesfalls ersetzen.
Erhältlich ist der SmartCheck für vier Drehmomentbereiche: 1 bis 10 Nm, 10 bis 100 Nm, 40 bis 400 Nm, 80 bis 800 Nm. Für den Einsatz an Arbeitsplätzen ohne eigene Steckdose ist neben dem klassischen Betrieb über ein Netzteil auch der Batteriebetrieb möglich. Display und Folientastatur sind spritzwassergeschützt, das Gehäuse besteht aus schlagfestem Kunststoff. Mit der robusten Transportbox ist zudem eine sichere Aufbewahrung möglich.
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