KRAFTHAND hat einen pfiffigen Lackstärkentester ausprobiert
Wurde ein Fahrzeug gespachtelt und nachlackiert? Oft können diese Frage selbst Kfz-Profis nach dem ersten Gang um ein Fahrzeug nicht mit Sicherheit beantworten – zumindest dann nicht, wenn diese Arbeiten fachgerecht ausgeführt wurden. Bei der Inzahlungnahme eines Fahrzeugs ist es jedoch wichtig zu beurteilen, ob ein reparierter Vorschaden vorhanden ist oder nicht.
Eine pfiffige und vor allem schnelle Diagnosehilfe , um diese Frage zu klären, ist der 29 Euro (inkl. USt.) teure Autolack-Tester PRO (www.autolack-tester.de). Dabei handelt es ich um einen Stift, mit dem sich laut Anbieter feststellen lässt, ob der Lack noch original ist oder ob er bei einer Reparaturlackierung aufgebracht und womöglich darunter gespachtelt wurde. Außerdem soll feststellbar sein, ob die Lackschicht aufgrund zu starkem oder häufigem Polierens zu dünn ist.
So funktionierts
Das Prinzip des Autolackteststifts ist im Grunde ganz einfach. Am unteren Ende des Stifts befindet sich ein Magnet, der in Abhängigkeit der Lack- und Spachtelmasse unterschiedlich stark an der Karosserie haftet. Dementsprechend fährt die Messskala weniger oder mehr aus, nachdem der Anwender den Stift von der Lackoberfläche abzieht.
Zeigt sich danach das blaue Feld, ist die Lackschicht lediglich bis zu 100 µm stark und damit eigentlich zu dünn. Der grüne Bereich steht für die für Originallackierungen übliche Lackdicke von 100 bis 200 µm. Zieht der Anwender den Stift ab und der gelbe Messbereich kommt zum Vorschein, kann er von einer Schichtdicke von 200 bis 300 µm und einer Nachlackierung ausgehen. Das gilt auch für den roten Bereich (300 bis 600 µm), nur das hier zusätzlich gespachtelt wurde. Haftet der Magnet des Lacktesters nur sehr schwach und das Messergebnis ist schwarz, dann wurde laut Anbieter eine relativ dicke Spachtelschicht unter dem Lack aufgebracht. In diesem Fall ist der Lack – inklusive Spachtelschicht zwischen 600 und 750 µm stark.
Wie zuverlässig die Messergebnisse des Autolack-Testers PRO sind, kann die Redaktion anhand ihres Praxischecks natürlich nicht sagen. Thomas Schuster, Pressereferent für technische Fragen bei der KÜS, kennt den Lacktester und sagt dazu: Sicher ist dies kein hochpräzises und für Gutachten zugelassenes Lackschichtdickenmessgerät. Für Werkstätten ist er aber auf jeden Fall ein nützliches Tool, um an Gebrauchtwagen und Oldtimern einen Schnellcheck machen zu können.
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